Bleibt Kaufmann zum Schnäppchenpreis beim HSV?
Noch hat Mikkel Kaufmann drei ganz bestimmte Herzen in der Beschreibung seines Instagram-Profils: ein schwarzes, ein weißes und ein blaues. Unmittelbar davor verweist er auf den Account des Klubs, bei dem er noch bis Ende des Monats einen Leihvertrag hat: den HSV. Selbst sein Profilbild zeigt den Dänen noch im Auswärts-Trikot der Rothosen. Wenn Kaufmann es bald ändert, dann jedenfalls nicht in eines, auf dem er ein Jersey des FC Kopenhagen trägt.
Unter der Woche erklärte der 21-Jährige dem dänischen Radiosender „Nordjyske“: „Ich habe mich ein wenig erkundigt, was passieren wird, und aller Voraussicht nach wird es nicht der FCK sein. Man sollte niemals nie sagen, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich.“
HSV: Kaufmann hat keine Zukunft in Kopenhagen
Sein Stammklub, der frischgebackene Meister der dänischen Superligaen, hätte ihm gesagt, dass er „nicht in ihre Pläne passe“, zeigte sich Kaufmann überrascht. „Das hatte ich nicht wirklich erwartet.“ Stellt sich die Frage, für welchen Verein der Stürmer künftig auflaufen wird, wenn nicht für die Kopenhagener, an die er vertraglich eigentlich noch bis Ende 2024 gebunden ist. Zumal Kaufmann weiter erklärte, dass eine Rückkehr zu seinem Jugend- und Ausbildungsklub Aalborg BK (2015 bis 2019) nicht auszuschließen sei – aber im Moment nicht sein Wunsch.
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Anders als Giorgi Chakvetadze (zurück zu Stammklub KAA Gent) und Jan Gyamerah (wechselt nach Nürnberg), bei denen man ebenfalls lange drauf warten mussten, weil nach Vereinsangaben noch abschließende Gespräche anstanden, wurde Kaufmann noch immer nicht offiziell vom HSV verabschiedet. Kurz vor dem Trainingsauftakt am Montag. Und nicht einmal mehr zwei Wochen vor dem Ende von Kaufmanns Leih-Kontrakt.
Kaufmanns Kaufoption ist den HSV-Bossen zu hoch
Es ist und bleibt ausgeschlossen, dass der HSV die mit dem FC Kopenhagen ausgehandelte Kaufoption in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro ziehen wird. Wenngleich der zweimalige U21-Nationalspieler zum Ende der vergangenen Saison noch zu überzeugen wusste, halten die Verantwortlichen diese Summe definitiv für zu hoch.
Den Kontakt zu Kaufmann und seinem Berater – und das dürfte auch der Grund für die noch immer nicht erfolgte Verabschiedung sein – hielt man zuletzt aber trotzdem noch, um sich ein mögliches Hintertürchen offenzuhalten. Wenn alle Stricke reißen würden und der HSV keine passenden Offensiv-Alternativen auf dem Transfermarkt fände, könnte Kaufmann im Volkspark doch noch mal interessant werden, hieß es. Aber eben auch nur dann.
Wird Kaufmann für den HSV und Co. jetzt billiger?
Dass Kopenhagen dem Angreifer nun nahelegte, sich einen neuen Verein zu suchen, könnte noch mal Bewegung in die Thematik bringen. Keinesfalls per Kaufoption, aber vielleicht per Schnäppchenpreis könnte sich dem HSV nun die Gelegenheit bieten, Kaufmann doch über den Sommer hinaus an der Elbe zu halten. Nach dem Motto: Wenn man ihn in Dänemarks Hauptstadt schon loswerden will, dann könne man doch auch die Ablöse-Forderung herunterschrauben.
Kaum vorstellbar zudem, dass ein anderer Verein eine Summe in Höhe der genannten 1,5 Millionen Euro zahlen würde. Für einen Stürmer, der 32 Zweitliga-Spieltage für sein erstes HSV-Tor benötigte. Und dessen Marktwert laut „transfermarkt.de“ bei 600.000 Euro liegt.