Corona-Keule für Profi-Sport: Nach dem Derby ist Schluss: November ohne Zuschauer!
Das Derby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli am Freitag wird für lange Zeit das letzte Sport-Event in Hamburg mit Zuschauern (1000 sind weiterhin zugelassen) sein: Die Kanzlerin und Ministerpräsidenten wollen wegen der sprunghaften angestiegenen Infektionszahlen die Fans den kompletten November über wieder aus den Stadien verbannen.
Keiner weiß, welche Unmengen an Geld und Zeit Verbände und Vereine in Hygiene-Konzepte zum Ermöglichen eines Stadion- bzw. Hallenbesuchs investiert haben. Alles für die Katz!
Bund und Länder wollen angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen die Partien im November nur noch ohne Zuschauer zulassen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten.
DFL und DFB mit komplexen Hygiene-Konzepten
Nach dem ersten Stillstand im März hatten es die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept geschafft, den unterbrochenen Spielbetrieb in der Bundesliga und der 2. Bundesliga wieder aufzunehmen – zunächst vor Geisterkulissen.
Bislang galt für den Fußball: Maximal 20 Prozent Auslastung
Für die aktuelle Saison erhielt die DFL grünes Licht von der Politik, zumindest bis zu 20 Prozent der Gesamtkapazität der Stadien mit Zuschauern füllen zu dürfen. Allerdings hatten die örtlichen Behörden weiterhin das Recht, die Zuschauerzahl zu reduzieren oder gar einen Ausschluss zu veranlassen.
Dies ist nach dem sprunghaften Ansteigen der Corona-Fallzahlen zuletzt vielerorts geschehen. Auch für das kommende Wochenende ist bereits für zahlreiche Partien beider Ligen eine drastische Herabsetzung oder der Ausschluss von Fans verfügt worden.
FC St. Pauli: Präsident Oke Göttlich spricht über neue Geisterspiele
Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli sagte dazu: „Wir müssen uns alle wieder zusammenreißen. Es ist richtig, dass wir diesen Virus nur mit sozialem Abstand eindämmen können. Und insofern werden wir als FC St. Pauli auch nicht über diese politischen Maßnahmen jammern und uns schon gar nicht beschweren. Denn es trifft viele gesellschaftliche Teile deutlich schwerer und wir müssen uns gemeinschaftlich und solidarisch miteinander verhalten, damit wir diese Pandemie eindämmen können. Wir werden uns diesen Maßnahmen selbstverständlich stellen, und wir hoffen, dass alle gesund bleiben und den Kopf oben behalten. Lasst uns nach vorn gucken, es wird wieder besser werden.“
Sportarten wie Handball stehen vor Trümmern der Existenz
Eine Verringerung der Zuschauer-Zulassung auf Null bringt vor allem professionelle Teamsport-Ligen im Basketball, Handball, Eishockey oder Volleyball in existenzielle Bedrängnis. „Die Lage ist angespannt. Wenn wir weiter zurückgeworfen werden, sind wir ratlos“, hatte bereits am Dienstag Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, gesagt.