Der HSV zeigt gegen Dresden seine zwei Gesichter
Dem Topstart folgte der erste kleine Dämpfer. Nach dem Auftaktsieg auf Schalke kam der HSV im ersten Heimspiel der Saison gegen Aufsteiger Dynamo Dresden nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Die Hamburger zeigten gegen die Sachsen zwei Gesichter. Einer bärenstarken ersten Halbzeit folgte eine durchwachsene zweite.
Die Fanrückkehr – 17.100 Zuschauer waren im „ausverkauften“ Volkspark – brachte die Mannschaft von Tim Walter sofort auf Betriebstemperatur. Fünf Minuten waren gespielt, da verpasste David Kinsombi eine Flanke von Manuel Wintzheimer vor dem Dresdener Kasten nur knapp, Sommerzugang Ludovit Reis schoss vom Strafraumeck ein – das 1:0 mit der ersten Torchance!
Der HSV blieb am Drücker, einzig der zweite Treffer, er wollte nicht fallen. Robert Glatzel (18./19.), Wintzheimer (35.) und David Kinsombi (38.) verpassten es, bei ihren Möglichkeiten nachzulegen. „Wir müssen eigentlich das 2:0 nachlegen, aber wir haben unsere Möglichkeiten nicht genutzt“, monierte Wintzheimer nach dem Spiel und schlug damit in dieselbe Kerbe wie sein Trainer.
HSV-Trainer moniert die Chancenvertwertung
„Da muss man effizienter sein, den Ball mit aller Macht über die Linie drücken, haben nichts zugelassen. Ist ja klar, je länger es 1:0 steht, dass der Gegner dann auch ein bisschen atmen darf“, analysierte Walter. Dynamo legte nach dem Wiederanpfiff einen Gang zu, ohne sich die ganz großen Möglichkeiten rauszuspielen. Vom HSV kam nicht mehr viel. Und so kam es, wie es kommen musste – ein Standard führte zum Ausgleich. Dresden-Kapitän Tim Knipping schädelte unbedrängt vor dem ihm zugeteilten Maximilian Rohr eine Ecke zum 1:1-Endstand ein (68.). „Dass der Gegner über einen Standard ein Tor erzielt, hätte uns letzte Woche auch widerfahren können. Da müssen wir noch mehr investieren, noch mehr reinhauen und uns nicht durch solche doofen Tore ins Hintertreffen begeben“, wusste Walter.
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Alles Anrennen blieb in der Schlussphase vergebens, auch weil Dresdens Keeper Kevin Broll gegen Kinsombi (82.) noch einmal über sich hinauswuchs. Und so gingen die 17.100 Fans mit gemischten Gefühlen nach Hause. „Die Fans waren überragend. Ich glaube auch, dass sie gesehen haben, dass wir Fußball spielen wollen“, sagte der Trainer nach seiner Heimpremiere. Nur 45 Minuten Vollgas reichen nicht. „Das ist ein weiterer Entwicklungsschritt, den wir gehen müssen.“