Die HSV-Profis jubeln nach dem Abpfiff im Berliner Olympiastadion.

Freude pur! Die HSV-Profis jubelten nach dem Abpfiff im Olympiastadion standesgemäß vor der Gästekurve. (Foto: IMAGO/DeFodi Images)

„Das ist krass!“ HSV feiert große Berlin-Party – und sorgt für ein Novum

Was für ein Spektakel in der Hauptstadt. Der HSV feiert einen Sieg für die Geschichtsbücher. Mit 3:2 (1:0) setzten sich die Hamburger vor 71.500 Zuschauern im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC durch. Nie zuvor waren mehr Fans bei einem HSV-Spiel in der Zweiten Liga dabei. „Ich glaube, die über 70.000 Zuschauer haben einiges zu sehen bekommen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir mussten alles für diesen Sieg investieren“, sagte HSV-Trainer Merlin Polzin.

Dieser Erfolg musste gefeiert werden. Rund 20.000 HSV-Fans hatten sich auf den Weg in die Hauptstadt gemacht. Nach dem Abpfiff feierten sie zusammen mit der Mannschaft. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, hallte es durch das Olympiastadion. „Das war unglaublich. Es hat sich wie ein Heimspiel angefühlt“, jubelte Jonas Meffert, der zuvor mit seiner Mannschaft einen extrem packenden Fight auf dem Platz abgefiert hatte.

Der HSV verpennte den Start auswärts in Berlin komplett  

Polzin hatte in Berlin, so weit es möglich war, auf seine Köln-Besieger vom vergangenen Wochenende gesetzt. Lediglich der verletzte Bakery Jatta wurde in der Startelf durch Emir Sahiti ausgetauscht. Für Sebastian Schonlau blieb zunächst erneut nur die Bank. Der Matchplan war klar: Druckvoll in der Offensive und kompakt in der Defensive sollte es in das Spiel gehen. So lautete die Ansage von Polzin. Zu sehen war davon auf dem Rasen zunächst allerdings nur wenig.

Die Hamburger präsentierten sich passiv und anfällig. Das führte zu vielen Fouls und einigen gefährlichen Situationen vor dem eigenen Tor. Allein Palko Dardai hätte in den ersten zehn Minuten für Hertha zwei Tore erzielen können. Von einem „sehr fahrigen Start“ sprach Polzin hinterher. „Das war definitiv nicht gut.“     

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Gut für den HSV: Die Berliner nahmen die Einladung nicht an. Auf der anderen Seite führte der erste richtige Angriff der Hamburger direkt zum Erfolg. Jean-Luc Dompé bediente Adam Karabec, seine Flanke landete bei Davie Selke, der per Kopf zum 1:0 traf (23.). Es war bereits das siebte Kopfball-Tor des HSV-Stürmers in dieser Saison.

Reese-Einwechslung brachte Hertha BSC zurück ins Spiel

Die Führung brachte die Hamburger auf die Siegerstraße. Daran änderte auch nichts der Ausfall von Selke, der nach einem heftigen Zusammenprall mit Hertha-Verteidiger Toni Leistner den Platz verletzt verlassen musste (55.) und sich direkt auf den Weg ins Krankenhaus machte. Ransford Königsdörffer kam für Selke ins Spiel und sorgte per Traumtor für das 2:0 (61.). Entschieden war damit aber noch nichts. Mit der Einwechslung von Fabian Reese (66.) kamen die Berliner plötzlich zurück ins Spiel.

Reese, der den Hamburgern in der Vergangenheit schon mehrfach Probleme bereitete hatte, war maßgeblich am 1:2 durch Michael Cuisance (72.) und dem Ausgleich von Marten Winkler (80.) beteiligt. Plötzlich stand es 2:2 – und das Spiel auf der Kippe. Spätestens jetzt waren auch alle Hertha-Fans im Stadion da. Doch das letzte Wort hatte der HSV. Sahiti sorgte nach starkem Zuspiel von Marco Richter bei einem Konter für das 3:2 (84.). Es war die Entscheidung.

„Sehr emotional“: Meffert hofft nun auf einen HSV-Schub

„Am Ende sind es auch nur drei Punkte, aber es war schon sehr emotional. Wenn man solche Spiele zieht, in denen vielleicht nicht immer alles für uns gelaufen ist, dann ist das super wichtig. Das gibt der Mannschaft auf jeden Fall sehr viel mit“, sagte Meffert.  

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Polzin bleibt mit dem Erfolg auch in seinem sechsten Spiel als HSV-Trainer ungeschlagen. Erstmals in dieser Saison hat zudem eine Mannschaft in der Zweiten Liga den ersten Tabellenplatz auch verteidigt und ist am Spieltag danach nicht wieder abgerutscht. „Das ist krass“, sagte Miro Muheim zu dem Novum und kündigte an: „Wir werden alles dafür tun, dass wir jetzt weiter da oben bleiben.“ Die nächste Aufgabe dafür wartet am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen Hannover. Dann werden wieder „nur“ 57.000 Zuschauer live im Stadion dabei sein.

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