HSV-Trainer Steffen Baumgart brüllt in Kaiserslautern
  • HSV-Trainer Steffen Baumgart war über eine Szene aus dem Kaiserslautern-Spiel verwundert.
  • Foto: WITTERS

„Das stört mich!“ Wurde dem HSV ein später Elfmeter verwehrt?

Als wäre das Spiel des HSV beim 1. FC Kaiserslautern nach 95 Minuten und dem Ausgleichstreffer durch Davie Selke nicht schon wild genug gewesen, wäre das Drama vom Betzenberg beinahe noch um einen finalen Akt erweitert worden. Die Jubeltraube vor der Gästekurve hatte sich gerade erst aufgelöst, als der Ball noch einmal in den Strafraum der Gäste gelangte – und an der Hand von Jan Elvedi landete. VAR-Eingriff? Elfmeter? Sogar noch der Siegtreffer für den HSV? Nein. Es blieb beim 2:2. Steffen Baumgart äußerte allerdings Verwunderung.

„Ich finde es ein bisschen traurig, dass die Szene nicht gecheckt wurde“, sagte der HSV-Trainer nach Abpfiff bei Sport1. Denn: „Ich habe die Hand zumindest sehr hoch gesehen.“ Also die von Lauterns Verteidiger Elvedi. Bei einer finalen Aktion des auffälligen Adam Karabec, der auch Selkes Last-Minute-Ausgleich vorbereitet hatte, von links berührte auch die Hand des blockenden Elvedi klar den Ball. Die Pfeife von Schiri Florian Exner blieb jedoch stumm.

Kaiserslautern-Profi Jan Elvedi war mit der Hand am Ball

Und der VAR griff offenbar nicht ein, was Baumgart verwunderte. „Warum war die Hand über dem Kopf?“, fragte der Coach bei Sky. „Das ist eine Szene, die wir in zehn Minuten nicht aufgelöst bekommen – und der VAR sagt sofort: ist gecheckt. Da erwarte ich ein bisschen mehr. Ich erwarte, dass man da zumindest mal 30 Sekunden drauf guckt. Das ist das, was mich stört.“ Und das machte Baumgart dem Referee nach dem Abpfiff auch noch einmal deutlich. „Der Schiedsrichter hat erklärt, wie er es sieht“, berichtete Baumgart – und gab zu: „Ich sehe es anders. Aber alles gut.“

Baumgart war bemüht, sich angesichts des wilden Spielverlaufs über den spät geretteten Punkt zu freuen, wertete das 2:2 als „Teilerfolg“ für den HSV. Ein Dreier hätte ihm aber natürlich mehr geschmeckt. Und der wäre bei einem Pfiff ja sogar noch sehr gut möglich gewesen. „Ich will nicht entscheiden, ob es Elfmeter war oder nicht“, ergänzte der 52-Jährige, als er bei der Pressekonferenz erneut über die Szene sprach. „Was ich interessant finde, ist, dass wir manchmal Situationen haben, wo wir alle wissen, wie die Entscheidung ausfällt, da brauchen wir drei Minuten. Und in so einer kniffligen Situation zu diesem Zeitpunkt brauchen wir zwei Sekunden, bis der VAR sagt: gecheckt.“

HSV-Trainer Baumgart versteht das VAR-Vorgehen nicht

In der Tat war die Szene aus neutraler Sicht schwierig zu beurteilen. Das gestand auch Baumgart: „Ich habe es mir achtmal angeguckt und kann mir kein genaues Urteil erlauben – obwohl ich mir Zeit gelassen habe beim Angucken.“ Dass der VAR dies offenbar nicht tat und die Aktion vielmehr „innerhalb von zwei Sekunden“ geprüft habe, sei „das Einzige, was mich wirklich stört“, präzisierte Baumgart, nur um erneut zu wiederholen: „Aber ich möchte jetzt nicht einschätzen, ob es wirklich ein Elfmeter war oder nicht. Er hat danach abgepfiffen. Damit kann ich auch gut leben.“

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Seine Profis taten es auch. Keiner von ihnen beklagte sich jedenfalls im Nachgang über den ausgebliebenen Pfiff. Vielleicht auch deshalb, weil die Erleichterung über den ohnehin ganz spät gewonnen Punkt im Vordergrund stand.

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