Der brutale Absturz: Verspielt der HSV wieder alles?
Im Kampf um den Aufstieg geht es in der Zweiten Liga auf die Zielgerade – und der HSV muss gewaltig aufpassen, dass er am Ende nicht wie bereits in der vergangenen Spielzeit zu den großen Verlierern gehören wird. Die Ergebnisse stimmen nicht mehr, die Hamburger sind nur noch Dritter, die Spiele und der Abstand zu Rang vier werden immer weniger. Ernüchterung statt Euphorie.
Eigentlich sollte am Freitag nach der Rückkehr aus Stuttgart im Volkspark trainiert werden. Der Plan wurde nach dem enttäuschenden 2:3 beim VfB geändert. Dieter Hecking strich die Einheit. Die Profis bekamen einen freien Nachmittag. Nicht zur Belohnung, sondern um etwas abzuschalten und neue Kraft für die nächsten Aufgaben zu sammeln. Noch ist nichts verloren, auch wenn der Trend klar gegen den HSV spricht.
HSV-Leistungen sind okay – die Ergebnisse nicht
Die Leistungen in den drei Spielen nach der Corona-Pause waren zwar größtenteils durchaus ansprechend, gereicht hat es unterm Strich aber nur für zwei mickrige Pünktchen. Das ist zu wenig!
Fußball ist ein Ergebnis-Sport – und beim HSV stimmen diese Ergebnisse nicht erst seit dem Neustart der Zweiten Liga nicht mehr.
Kein Team sammelte seit Mitte Februar weniger Punkte als der HSV
In einer Tabelle der letzten sieben Spieltage sammelte kein Team weniger Punkte als der HSV (sechs, nur ein Sieg)! Selbst Dresden steht hier mit sieben Punkten aus gerade mal vier Partien vor den Hamburgern.
Was sagt Hecking zu der Bilanz? Die MOPO fragte beim 55-Jährigen nach. Der Trainer: „Natürlich haben wir in den letzten Spielen zu wenig Punkte geholt. Gerade in den letzten drei Spielen passen die Ergebnisse überhaupt nicht zur Leistung. So brutal ist der Fußball aber, am Ende zählen die Ergebnisse. Jetzt in Panik zu verfallen, wäre nicht hilfreich. Es sind noch 18 Punkte zu vergeben. Davon müssen wir eine Menge holen. Das Problem ist nicht die Leistung, sondern die Ergebnisse.“
Hecking fordert einen HSV-Sieg gegen Wiesbaden
Und wie will der Trainer sein Team aus der Krise führen? „Es ist wichtig, dass die Enttäuschung so schnell wie möglich aus den Köpfen wieder rauskommt“, sagt er. „Das geht am besten mit einem Sieg am Sonntag zu Hause gegen Wiesbaden. Da können wir uns direkt Platz zwei zurückholen.“
Theoretisch ist das möglich. Theoretisch geht der HSV in den verbleibenden sechs Spielen gegen Wiesbaden, Kiel, Osnabrück, Dresden, Heidenheim und Sandhausen auch als Favorit ins Spiel. In der Hinrunde gab es in den Spielen gegen diese sechs Gegner am Ende allerdings auch nur sechs Punkte. „Wir werden nun alles daran setzen, dass es diesmal genau andersherum läuft“, meint Hecking. Das erste richtige Ergebnis muss es dafür nun am Sonntag geben. Sonst ist womöglich direkt auch Platz drei weg.