Der Derby-Druck ist spürbar und entlädt sich schon mal in einer Diskussion mit dem Schiedsrichter, wie hier bei St. Paulis Leart Paqarada (l.) und HSV-Angreifer Ransford Königsdörffer mit Referee Deniz Aytekin.
  • Der Derby-Druck ist spürbar und entlädt sich schon mal in einer Diskussion mit dem Schiedsrichter, wie hier bei St. Paulis Leart Paqarada (l.) und HSV-Angreifer Ransford Königsdörffer mit Referee Deniz Aytekin.
  • Foto: WITTERS

Das Druck-Derby: Warum es nicht nur für den HSV um sehr viel geht

In der Physik ist der Druck die Wirkung einer flächen­verteilten Kraft, die senkrecht auf einen Körper wirkt. Der Druck ist positiv, wenn er zum Körper hin gerichtet ist, ein negativer Druck entspricht einem Zug (Quelle: Wikipedia). Auch im Profi-Sport ist Druck allgegenwärtig, vor allem dann, wenn es in die Crunchtime einer Saison geht und jedes Spiel über das Wohl und Wehe der angepeilten Ziele entscheiden kann.

Entsprechend steht der Begriff Druck auch über dem 109. Hamburger Derby am Freitagabend, dem wohl sportlich relevantesten der Historie. Noch nie trafen der HSV und der FC St. Pauli so spät in einer Saison und in einer solch bedeutenden Partie aufeinander.

St. Pauli-Coach Fabian Hürzeler wähnt Druck auf beiden Teams

„Bei sechs Punkten Rückstand auf uns liegt der Druck bei St. Pauli, wenn sie noch rankommen wollen“, befand HSV-Kapitän Sebastian Schonlau. Tatsächlich nahm Fabian Hürzeler den Ball auch auf  („Wir sind ein Verein mit Ambitionen und können nicht sagen, wir gehen befreit in das Spiel und schauen mal, was passiert. Es ist auch Druck da auf unserer Seite.“). Trotzdem hatte St. Paulis Coach eine differenzierte Wahrnehmung.

„Der Druck ist auf beiden Seiten vorhanden“, konstatierte der 30-Jährige in Bezug auf die schier ewig währenden Aufstiegsambitionen des HSV.  Wer besagten Druck nun mehr und wer weniger verspürt, das vermöge er nicht zu sagen, aber:  „Es wird entscheidend sein, welche Mannschaft mit dem Druck besser umgehen kann.“

Für Tim Walter ist das Derby ein „Big-Point-Spiel“

Geht es nach Tim Walter, dann wird er alles dafür tun, damit sein HSV damit keine Probleme haben wird. „Wir müssen bei uns bleiben und nicht denken, wir müssen etwas besonderes machen, nur weil alle es erwarten“, sagte Walter, der die Vokabel Druck komplett umschiffte. Es gehe darum, einen kühlen Kopf zu bewahren. „Und das ist an so einem Tag besonders genug.“

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Denn eines ist auch Walter klar: „Es ist ein Big-Point-Spiel in der Hinsicht, dass es ein besonderes Spiel ist. Ein Stadtderby. Das gibt es nicht so häufig in Deutschland.“ Und nimmt man Walters ausgesprochene Aufstiegsgarantie beim Wort, dann heute zum vorerst letzten Mal in Hamburg.

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