Derby-Fieber: HSV-Profis feiern „Scheiß St. Pauli“-Gesang der Fans
Ganz dicht vor die Gästekurve traten die HSV-Profis nach dem 4:0 in Braunschweig nicht. „Natürlich freuen wir uns sehr, aber ich muss sagen: Der Frust ist irgendwie immer noch da“, sagte Jonas Meffert etwas später – noch in Gedanken an die bittere 0:1-Pleite gegen Kiel, nach der es von den Fans im Volkspark Pfiffe und vereinzelt auch Beschimpfungen gegeben hatte. Jetzt gaben die Spieler ihren Anhängern etwas zurück. Und sie bekamen am Samstag nach dem Sieg gegen die Eintracht einen klaren Auftrag mit auf den Weg – wie ein gegen den FC St. Pauli gerichteter Gesang der Fans deutlich machte.
„Scheiß auf St. Pauli, die Stadt gehört uns“, wurde im vollbesetzten Gästeblock gesungen. Immer und immer wieder. „Ein sehr schönes Lied, das hat uns allen gefallen“, sagte Meffert in den Katakomben des Eintracht-Stadions mit einem Lächeln. „Jetzt freuen wir uns auf Freitag.“ Genauso wie die Fans, deren Forderung klar ist: ein Derbysieg.
Klare Botschaft der HSV-Fans: Derbysieg gegen St. Pauli
„Auf geht’s Hamburg kämpfen und siegen“, schrie der Anhang der Mannschaft noch hinterher, als der vorsichtige Gang vor die Kurve beendet war. Die HSV-Profis schauten erleichtert drein, sie lächelten und applaudierten, sie standen nach dem Abpfiff zusammen als Team auf dem Rasen. Richtig jubeln wollte angesichts der Situation im Aufstiegskampf aber keiner. Dafür war der Rückschlag, den der HSV letzte Woche gegen Kiel erlebt hatte, zu brutal.
Am kommenden Freitag wollen die Fans aber richtig feiern – über einen Dreier gegen den Kiezklub, der unter Umständen im Volkspark aufsteigen könnte. „Scheiß St. Pauli“, wurde dann noch mal skandiert, während sich die Profis allmählich ins Innere des Braunschweiger Stadions verabschiedeten. „Die Jungs und Mädels sind heiß, das merkt man ihnen an“, sagte Sebastian Schonlau, als er dort angekommen war und die HSV-Fans lobte: „Sie pushen uns, sind voll für uns da.“ Daran hatte der Kapitän schon vor der Braunschweig-Reise keinen Zweifel gelassen.
HSV-Keeper Raab vor Derby-Debüt: „Eine Brisanz ist dabei“
Jetzt wissen Schonlau und Co., worum es nächste Woche geht. „Dass wir im Volkspark gewinnen wollen gegen St. Pauli im Derby – ich glaube, dafür muss keiner ein Hellseher sein“, drückte Immanuel Pherai es aus. Keeper Matheo Raab steht sogar vor seinem ersten Stadtduell und ist ebenfalls heiß – ein normales Spiel sei es „auf keinen Fall“.
„Da ist eine gewisse Brisanz dabei“, weiß Raab. „Trotzdem musst du es ausschalten, weil sonst kannst du dich nicht auf dein Spiel konzentrieren.“ Mit dieser Herangehensweise will der HSV den Titel als Hamburgs Stadtmeister – im Hinspiel dieser Saison hatte es ein 2:2 am Millerntor gegeben, im April 2023 einen 4:3-Heimsieg – verteidigen. Mal abgesehen davon, dass St. Pauli in der Tabelle nicht mehr einzuholen ist für das Team von Steffen Baumgart.
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„Wir freuen uns auf den Freitag, da wird eine explosive Stimmung sein“, blickte der Trainer nach dem Auswärtssieg zumindest kurz voraus. „Ich freue mich immer riesig, zu Hause zu spielen, vor diesen Fans“, betonte Raab. „Dass es für die Fans was ganz Besonderes ist, wissen wir.“ Spätestens seit den Gesängen im Auswärtsblock am Samstag.