DFL will Saison durchziehen: Auch HSV betroffen: Entscheidet Corona den Aufstieg?
Spätestens seit Freitag schrillen in der gesamten Zweiten Liga die Alarmglocken. Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen musste sich Holstein Kiel in eine Team-Quarantäne begeben, wie zurzeit auch Sandhausen und der KSC. Die Marschroute der DFL-Bosse aber steht: Die Saison soll auf jeden Fall durchgeprügelt werden!
Bereits am Montag wird sich die „Task-Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“ austauschen, um das weitere Vorgehen im stetig wachsenden Wald von Spielausfällen zu besprechen. Für Mittwoch ist dann nach MOPO-Informationen eine Tagung des DFL-Präsidiums vorgesehen. Was aber werden die Bosse entscheiden?
DFL will juristische Fragen bei Saisonabbruch vermeiden
Die klare Prämisse lautet: Ein Abbruch der Saison kommt nicht in Frage. Vielmehr soll die Saison in jedem Fall regulär zu Ende gespielt werden. Auch, um juristische Fragen, die bei einem Saisonabbruch auf den Verband zukommen könnten, zu umgehen.
Härtefälle wie etwa bei den Kielern kalkuliert die DFL dabei ein. Den „Störchen“ (sollen bis zum 20.4. in Quarantäne verbleiben) blühen neun Pflichtspiele (Liga und Pokal) binnen 28 Tagen. Geringe Pausen zwischen den Spielen seien aber ein notwendiges Übel, heißt es. Der HSV, dessen Partien in Sandhausen (sollte ursprünglich am 16.4. stattfinden) und wohl auch gegen den KSC (20.4./noch nicht abgesagt) verlegt werden müssen, ist da deutlich besser dran.
Holstein Kiel ist im Saison-Endspurt besonders gebeutelt
Für Kiel bahnt sich eine brutale Kraftprobe im Aufstiegsrennen an, die kaum zu bewältigen ist. Dass die DFL dennoch den harten Kurs mit einem pünktlichen Zweitliga-Saisonende am 23. Mai fahren will, hängt indes nicht nur am engen Terminplan mit Relegation (in der Woche danach) und EM (ab 11.6.).
Hinter vorgehaltener Hand schüttelt man beim Verband über manche Vereine und die dortige Umsetzung der Corona-Regeln den Kopf. Mehrere Klubs wie Kiel, der KSC oder auch Aue gelten diesbezüglich als Hotspots des Leichtsinns. Als vorbildlich gilt hingegen die Umsetzung beim HSV und beim FC St.Pauli. Beide Vereine verfügen über spezielle Beauftragte.
Als nahezu gesichert gilt auch, dass die DFL alle Klubs der Ersten und Zweiten Liga im Laufe der kommenden Wochen noch zu Corona-Trainingslagern verpflichten will. Allerdings zu unterschiedlichen Zeitpunkten – und nicht beide Ligen auf einmal.