Adam Karabec jubelt mit Fabio Baldé über sein HSV-Tor
  • Adam Karabec traf beim HSV-Test gegen Drochtersen/Assel auf Vorlage von Fabio Baldé (l.) zum 5:1-Endstand.
  • Foto: WITTERS

Die Fans herzen ihn: HSV-Neuzugang ist schon vor dem Camp ein Gewinner

Einerseits ist es mit Zwischenfazits immer so eine Sache, gerade vor einem Trainingslager wie dem am Dienstag begonnenen in Österreich, wo in alle Richtungen vieles geschehen kann, und wo einzelne Profis entweder enttäuschen, oder ihr Niveau halten, sich aber auch spürbar steigern können. Andererseits hatte der HSV vorm Aufbruch ins Salzburger Land schon gut zwei Vorbereitungswochen hinter sich – und bis zum Zweitliga-Auftakt beim 1. FC Köln am 2. August sind es ebenfalls nur noch etwas mehr als 14 Tage. Es ist also in etwa Halbzeit, was die Präparationsphase angeht. Und ein Neuzugang ist schon ein kleiner Gewinner.

Natürlich, Jean-Luc Dompé überragte in den bisherigen Tests, vor allem gegen Drochtersen/Assel (ein Tor und ein Assist beim 5:1-Sieg) sowie als Hattrick-Held gegen den VfB Lübeck (5:2). Es gibt aber noch einen Profi, der sich in beiden Partien gegen die Viertligisten jeweils in die Torschützenliste eintragen konnte: Adam Karabec. Die Leihgabe von Sparta Prag traf am vergangenen Freitag als Joker in Kehdingen zum Endstand – und tags darauf, kurz vor seiner Auswechslung, zum 2:2, das an der Lohmühle endgültig die Wende zugunsten des HSV einleitete.

HSV-Leihgabe Karabec traf beim Testspiel-Doppelpack

Karabec war zwar Teil der Mannschaft, die gegen die Lübecker 45 Minuten lang blamabel agierte. Der 21-Jährige gehörte in dem zunächst fragilen Gebilde aber zu den Besseren, initiierte mehrere Angriffe mit klugen flachen und hohen Pässen – und konnte in der 61. Minute, kurz nach seinem abgefälschten Linksschuss zum Ausgleich, dann doch einigermaßen happy vom Feld trotten. „Für die Mannschaft, die begonnen hat, war es wichtig, mit einem Unentschieden rauszugehen“, wusste Steffen Baumgart, dessen Hoffnung sich dank Karabec erfüllte.

„Der erste Eindruck ist einfach perfekt“, hatte Karabec bereits vor dem Testspiel-Doppelpack geschwärmt. Und im Anschluss daran wurde er selbst Zielobjekt einiger Schwärmereien: Viele HSV-Fans lobten den Linksfuß in den Sozialen Medien für seine ersten Auftritte und sind sich schon sicher, dass Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa einen passenden Ersatz für László Bénes gefunden haben. Der zum 1. FC Union Berlin gewechselte Slowake hatte seinen Stammplatz in der Vorsaison im offensiven Mittelfeld sicher, musste zu seinem Missfallen einmal im linken Mittelfeld ran – beim 0:2 in Düsseldorf Mitte März, kurz nach Baumgarts Amtsantritt.

Bénes-Nachfolger? Flexibilität kommt Karabec zugute

Wie Bénes präferiert auch Karabec die Zentrale, das Gastspiel in Lübeck hat aber schon gezeigt, dass auf den Tschechen in der neuen Saison eine flexible Rolle zukommen könnte. Weil Baumgart am Samstag erneut auf ein System mit Schienenspieler William Mikelbrencis setzte, der die rechte Seite entlang des ganzen Platzes beackerte, rückte Karabec – im Spiel gegen den Ball als klassischer rechter Flügelspieler aufgeboten – im Ballbesitz immer wieder ein ins Zentrum, um auf der Außenbahn Platz zu schaffen für seinen französischen Kollegen. Auch deshalb konnte Karabec seine technische Finesse als Ballverteiler immer wieder aufblitzen lassen – und das 2:2 aus zentraler Position von der Strafraumlinie aus erzielen. Es war sein zweites HSV-Tor im dritten Spiel.

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Natürlich waren die bisherigen Gegner noch kein Gradmesser für den HSV und seinen Neuzugang, zudem muss Karabec die ersten Positiv-Eindrücke in Bramberg am Wildkogel bestätigen. Vorerst darf er sich aber schon als kleiner Fan-Liebling und als Mini-Gewinner der ersten Vorbereitungshälfte fühlen. Auch dank seiner Flexibilität.

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