Ex-St. Pauli-Talent krönt verrückten Tag für den HSV-Nachwuchs
HSV II gegen Eintracht Norderstedt: Dieses Duell versprach schon im Vorfeld ein Spektakel. Und genau das gab es am Samstag im Volkspark dann auch. „Heute hat kein Zuschauer sein Kommen bereut. Dafür lieben wir doch alle den Fußball“, schwärmte HSV-Trainer Pit Reimers, dessen U21 nach dem 3:3 aus dem Hinspiel diesmal die Überhand behielt. Auch und vor allem dank Daouda Beleme, einem 22-jährigen Stürmer, der vor eineinhalb Jahren vom FC St. Pauli zum HSV gewechselt war.
Es hielt keinen der Beteiligten mehr auf der Bank, als der Mann, der neben dem deutschen Pass auch den aus Burkina Faso hat, in der sechsten Minuten der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer erzielte. Und damit einen aus HSV-Sicht verrückten Tag krönte. Denn zwei Minuten zuvor hatte es eine ähnliche Jubeltraube auf der Gegenseite gegeben, als Norderstedts Manuel Brendel den Ball nach einem Freistoß zum schmeichelhaften 2:2 ins Tor gestochert hatte (90.+4).
HSV U21 gewinnt mit 3:2 gegen Eintracht Norderstedt
Dass das Drama seinen Lauf nehmen konnte, dafür sorgte die HSV-U21 in Hälfte eins selbst. Timon Burmeister (8./14.), Theo Harz (13.), Beleme (17.), Jonah Fabisch (19./Latte) und Leon Sommer (22.): Sie alle vergaben es, früh für klare Verhältnisse und eine komfortable HSV-Führung zu sorgen. „Das müssen wir uns vorwerfen lassen“, monierte Reimers. „Dann wird es ein ruhigerer Nachmittag.“
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Wurde es aber nicht. Und plötzlich lag Norderstedt durch den zur Halbzeit eingewechselten Cemal Sezer in Front (46.), der beinahe nachlegte (60.). Doch stattdessen begannen die Beleme-Spiele. Sein erstes Tor per Kopf war ein Mix aus Wille und Zufall (61.), beim zweiten blieb er nach einer eigentlich verunglückten Flanke cool (73.). Der letzte Akt des Dramas war aber noch nicht geschrieben – und Beleme traf nach dem späten Ausgleich und einem weiten Steilpass von Abwehr-Youngster Valon Zumberi, der einen verrückten Tag erlebte, zum dritten Mal.
Reimers sieht „hochverdienten“ HSV-Sieg – Smith verärgert
„Wir hatten heute einen Goalgetter, der noch mal eiskalt geblieben ist vor dem Tor“, jubelte Reimers, dessen Team dem Regionalliga-Tabellenführer VfB Lübeck mit dem Sieg zum Rückrunden-Auftakt auf den Fersen bleibt. „Was schon die ganze Saison für meine Mannschaft spricht, ist, dass sie sich von Rückschlägen nicht umwerfen lässt – sondern ganz im Gegenteil immer an die Chance glaubt. Unter dem Strich ist der Sieg hochverdient.“
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Das musste auch Olufemi Smith so anerkennen: „Es ist nicht unverdient, dass der HSV das Spiel gewinnt“, sagte der Eintracht-Coach und musste sich dennoch ärgern: „Aber eigentlich darf er es gar nicht mehr gewinnen. Einer Herrenmannschaft darf nach dem 2:2 nichts mehr passieren. Das ist ein Jugendfehler. So naiv darf man nicht sein.“