Eigentlich wollte er Gastronom werden: So tickt HSV-Co-Trainer Tapalovic
Merlin Polzin und Julian Hübner hatte die MOPO bereits in den vergangenen zwei Tagen genauer vorgestellt – fehlt also noch der dritte Co-Trainer des HSV, der am Samstag gegen Holstein Kiel anstelle des gesperrten Tim Walter als Chef auf dem Spielberichtsbogen der DFL stehen könnte: Filip Tapalovic.
Der 46-Jährige bringt als einziger aus dem Trainerteam Erfahrungen aus einer Profi-Karriere mit. Geboren in Gelsenkirchen, durfte Tapalovic in den 1990er-Jahren schon als Teenager bei den Schalke-Profis mittrainieren. Und dank seines Idols Olaf Thon, der sein Talent erkannte und auf S04-Trainer-Legende Rudi Assauer einredete, blieb der Deutsch-Kroate dort auch.
HSV: Tapalovic lernte Walter beim Trainerlehrgang kennen
Erst Schalke, später 1860 München, der VfL Bochum, Carl-Zeiss Jena und auch das Ausland (Österreich und Kroatien). Tapalovic sah als aktiver Profi viel, beendete 2009 seine Karriere. Und wollte nach dem Vorbild seiner Familie, die in Gelsenkirchen ein Hotel mit angeschlossenem Restaurant besaß, Gastronom werden – doch der Fußball ließ den Bruder des ehemaligen Bayern-Torwarttrainers Toni Tapalovic nicht los. Erste Trainerlizenzen folgten, auch Jobs im Nachwuchsbereich von 1860 München.
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Und schließlich der Lehrgang zum Fußballlehrer, bei dem Tapalovic einen gewissen Mit-Absolventen namens Tim Walter schätzen lernte. Der Ex-Profi ging später nach Australien, wurde Co-Trainer bei Adelaide United und Melbourne Victory, bevor er im Juni 2021 beim HSV landete. Mit Walter, der über „Tapas“ Rolle mal sagte: „Er ist unser Standard-Künstler“. Ein Spezialist für Freistöße, Ecken und Co. also. Einer, der seine Profi-Erfahrung seit nun schon 21 Monaten im Volkspark einbringt.
Tapalovic ist der Standard-Experte unter den HSV-Trainern
„Ohne die praktischen Erfahrungen aus meiner eigenen Profizeit hätte ich es nie geschafft, das in der Ausbildung vermittelte theoretische Wissen und das methodische Arbeiten, wie man es in den Trainerlehrgängen erlernt, so zu verstehen und zu verinnerlichen und vor allem auch anzuwenden und zu vermitteln“, sagte Tapalovic kürzlich im Vereinsmagazin „HSV live“. Doch inzwischen fühle er sich wie ein „richtiger Trainer“ – und der Lebensmittelpunkts des Schalker Jungs liege längst in Hamburg.
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Und beim HSV, denn der dreimalige kroatische Nationalspieler schwärmt: „Es war genau die richtige Entscheidung, denn ich bin extrem zufrieden mit der Aufgabe, mit meinen Trainer-Kollegen, der Mannschaft und dem gesamten Staff. Ich kann mir die Arbeit in einem Klub und einem Team nicht besser vorstellen als hier beim HSV.”