Per Mertesacker, Christoph Kramer und Thomas Müller lachen zusammen auf dem Rasen der Allianz-Arena
  • Beim DFB-Abschied von Thomas Müller (r.) vor dem Länderspiel gegen die Niederlande kamen die ZDF-Experten Per Mertesacker (l.) und Christoph Kramer ins Gespräch mit ihrem Ex-Mitspieler.
  • Foto: picture alliance / Peter Schatz | Peter Schatz

„Ein anderer Spieler!“ ZDF-Experte Kramer schwärmt von HSV-Profi

Aus dem Mund von Max Kruse strömten vor Saisonbeginn mehrere kritische Sätze über Davie Selke. „Für sein fußballerisches Potenzial kriegt er einfach viel zu gute Vereine“, hatte der ehemalige St. Pauli-Profi ausgeteilt – und mit Blick auf den HSV-Stürmer prognostiziert: „Sportlich wird er keine Bäume ausreißen.“ Nun ja: In den letzten fünf Zweitliga-Spielen hat Selke viermal getroffen und seinem neuen Klub so einige Punkte beschert. Der 29-Jährige kassiert daher nun ein großes Lob von einem anderen Ex-Nationalspieler: Christoph Kramer.

Im Podcast „Copa TS“ wurde der seit diesem Sommer vereinslose Mittelfeldspieler von Moderator Tommi Schmitt auf Selkes jüngste Ausbeute in Liga zwei angesprochen. „Hättest du damit noch mal gerechnet?“, wollte Schmitt von Kramer wissen, denn der Podcast-Star gibt in der neuesten Folge seines Audio-Formats zu: „Ich nämlich gar nicht. Ich dachte wirklich, als Baumgart ihn geholt hat: Das ist jetzt genau ein Wechsel zu viel. Das ist einer zu doll.“

ZDF-Experte Kramer: „Selke und Baumgart ist ein Match“

In seiner Antwort räumt Kramer zunächst ein, dass er grundsätzlich „auf gar keinen Fall“ an die Leistungsexplosion von Selke gedacht hätte – wenn es nicht Steffen Baumgart gewesen wäre, der seinen Ex-Schützling vom 1. FC Köln in den Volkspark geholt hätte. Im Wissen, wie der HSV-Wechsel zustande kam, müsse Kramer nun sagen: „Jeder Mensch funktioniert unter bestimmten Personen, die einem bedingungsloses Vertrauen schenken, immer besser. Davie Selke und Steffen Baumgart ist einfach ein Match. Er weiß, was er an ihm hat, weiß, wie er ihn zu handeln hat.“

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In der Domstadt hatte Selke von Januar bis Dezember 2023 bereits 33-mal unter Baumgart gespielt, der Angreifer und der Trainer lernten sich zu schätzen. Und sie verstanden, wie der andere tickt, wie man gegenseitig am besten voneinander profitiert. Kramer weiß, wenn er an Selkes aktuelle Formstärke im HSV-Trikot denkt: „Wenn du dann jemanden an der Seitenlinie hast, der dir vertraut, von dem du weißt, was er von dir erwartet, mit dem du so lange eine gute Verbindung hast, mit dem du so lange zusammenarbeitest – dann kann so etwas gut passieren.“

Kramer sieht Trainer-Vertrauen als „das Allerwichtigste“

Am Sonntag, im Rahmen des 3:1-Heimsiegs gegen den 1. FC Magdeburg, lagen sich Baumgart und der Torjäger wieder mehrfach in den Armen. Selke traf zum zwischenzeitlichen 3:0, gab für den Moment eine starke Antwort auf die Frage, wie der HSV den Ausfall von Robert Glatzel kompensieren soll. Baumgart verlässt sich hierbei auch auf Selke. Und Kramer meint: „Ich glaube, dass die beiden eine Verbindung haben, und dass es eine Vertrauensbasis ist, die so gut ist, dass Davie Selke unter Steffen Baumgart einfach ein anderer Spieler ist als woanders. Deswegen macht es auch voll Sinn für Davie Selke, immer mit ihm mitzugehen, weil er da sein bestes Tennis spielen kann.“

Vertrauen vom Cheftrainer zu spüren, sei im Fußballer „das Aller-, Allerwichtigste“, betont Kramer, der sich auch als ZDF-Experte großer Beliebtheit erfreut, im Podcast. „Wenn du Vertrauen spürst, bist du ein anderer Spieler. Es ist ja auch immer die Frage: Wann bewerte ich einen Spieler? Bewerte ich einen Spieler, wenn er gerade mit Obst beworfen wird und wenn Davie Selke vom ganzen Stadion ausgepfiffen wird? Oder bewerte ich Davie Selke, wenn er bei Steffen Baumgart spielt, Vertrauen 100 hat, Selbstbewusstsein 100 hat, mit seiner Art ein Stadion mitreißen kann und immer einen reinköpft, wenn Flanke um Flanke kommt.“ Am Sonntag war es seine rechte Innenseite, mit der Selke nach einer Eckball-Flanke von Miro Muheim sein viertes Zweitliga-Saisontor im neunten Einsatz erzielte.

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