„Gepennt“: Gegentor bringt HSV-Keeper Raab auf die Palme
77 Minuten lang sprach alles für sein zweites Zu-Null-Spiel in Folge, das hatte Matheo Raab so beim HSV noch nicht erlebt. Weil Fürths Jomaine Consbruch dann aber doch noch wunderschön und schmerzhaft zugleich zum 1:1 traf, regierte beim HSV-Keeper im Anschluss der Frust. Vor Raabs Spiel des Jahres gegen seinen Ex-Klub Kaiserslautern ist der Druck auf den HSV nochmal gewaltig gestiegen.
Nur noch Rang vier in Liga zwei, lediglich vier Siege aus zehn Rückrundenspielen. Zahlen, die Raab nach dem Abpfiff in Fürth zu einem angemessenen Urteil veranlassten. „Unabhängig von den Ergebnissen der anderen ist das ein Rückschlag“, stellte er fest.
Raab trauerte nicht nur den vergebenen HSV-Chancen hinterher („Wir mussten das 2:0 machen“) sondern ärgerte sich auch darüber, wie ungestört Consbruch vor dem Ausgleichstreffer abziehen durfte. „Wir haben eine Ein-Mann-Mauer“, so seine Erinnerung an den Freistoß zuvor. „Ich glaube, der Ball wurde dann vom Schiri noch mal ein bisschen nach hinten verschoben. Wir sind dann nicht mit raus, haben da einfach ein bisschen gepennt. Normal passiert nichts, aber den trifft er dann halt trotzdem so – ein Sonntagsschuss.“
Der HSV büßte zwei weitere Zähler im Aufstiegskampf ein
Einer, der dem HSV zwei wichtige Zähler im Aufstiegskampf kostete. „Für uns geht es jetzt um Kaiserslautern, dass wir da drei Punkte einfahren“, sagte Raab und blickte voraus. „Wir schauen, dass wir da gewinnen und dann wirklich von Spiel zu Spiel.“
Eine schwierige Ausgangslage vor der für Raab so speziellen Partie. Im Sommer 2022 war er vom FCK zum HSV gewechselt, nachdem er die Pfälzer kurz zuvor über die Relegation noch in die Zweite Liga gehievt hatte. Wie es der Zufall wollte, bestritt Raab sein erstes Zweitligaspiel für den HSV dann im Herbst 2022 gegen seinen Ex-Klub, als er Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes vertrat. Nun empfängt der 23-Jährige den FCK erstmals als Nummer eins – und mit mächtig Druck unterm Kessel.