Die HSV-Profis bejubeln das 6:1 gegen Hannover
  • Ovationen im Volkspark: Die HSV-Profis lassen sich nach dem 6:1-Sieg von ihren Fans feiern.
  • Foto: WITTERS

„Eine Befreiung!“ Furioser HSV in Aufstiegslaune – Walter belohnt seine Profis

Die bösen Geister haben sie fürs Erste vertrieben, stattdessen machten die Profis des HSV einen gewaltigen Satz in Richtung Aufstieg. Mit dem 6:1 (2:0) gegen Hannover entledigten sie sich ihrer Krise von zuletzt drei sieglosen Spielen in Folge und feierten den höchsten Sieg ihrer Zweitliga-Geschichte. Zur Belohnung bescherte Trainer Tim Walter seinem Team zwei freie Tage am Stück. Frohe Ostern beim HSV!

So in etwa soll es dann auch Ende Mai zugehen, wenn sie endlich wieder in der Ersten Liga angekommen sein wollen. Während sich die Profis in den Armen lagen, stimmten die Fans auf den ausverkauften Rängen ein „Oh, wie ist das schön“ an. Eine Mini-Aufstiegsfeier im Volkspark, so fühlte es sich zumindest an. Nach einer Partie, die schwer begann und aus HSV-Sicht überragend endete.

HSV-Profi Reis spricht von „Befreiung“ gegen Hannover

„Das war eine Befreiung“, urteilte dann auch Mittelfeldmann Ludovit Reis. „Alle wollten Tore schießen und auch im Pressing waren wir überragend. Mit unseren Fans im Rücken können wir alles schaffen.“


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Auch Walter, der nach der Partie freudestrahlend mit seinen Kindern Maxima, Lara und Lennart in die Kabine marschierte, war des Lobes voll. „Wir sind sehr glücklich, weil wir uns endlich mal belohnt haben“, schwärmte der Trainer. „Auch den Zuschauern haben wir ein schönes Osterfest bereitet.“

Jubel, Trubel, HSV-Herrlichkeit. Und dennoch: Was man bei bloßer Betrachtung des Resultats kaum für möglich halten könnte, ist die Tatsache, dass nach rund 20 Minuten wenig auf einen HSV-Sieg und rein gar nichts auf ein Schützenfest hindeutete. Der Beginn war zäh und nervös, Ernst hätte die Gäste gar in Führung bringen können (18.).

57.000 Fans im Volkspark wurden vom HSV verwöhnt

Dann aber platzte der Knoten des HSV. In einer Art und Weise, wie es die 57.000 Fans lange nicht mehr gesehen hatten. „Mit dem HSV muss man immer rechnen“, sagte Walter dazu schmunzelnd.

Das gilt insbesondere für Sonny Kittel, der seine schier unglaubliche Durststrecke endlich beendete. Ende April des vergangenen Jahres hatte der 30-Jährige letztmals getroffen (beim 4:0 in Ingolstadt). Knapp ein Jahr später rappelte es endlich wieder. Nachdem Jatta Köhn den Ball stibitze und Reis auflegte, traf Kittel zur HSV-Führung (34.).

Bénes traf vor der Pause zum 2:0 für den HSV

Der Startschuss zu einer Stunde purem Fußball-Spaß. Bénes erhöhte noch vor dem Wechsel, als er sich den Ball eher unbeabsichtigt selbst mit der Hacke vorlegte und ihn dann über Keeper Zieler ins Netz lupfte – 2:0 (41.).

Und dennoch: Der HSV hätte sich beinahe selbst wieder aus dem Tritt gebracht. Erst verkürzte der gebürtige Hamburger Köhn per Traumtor für Hannover (52.). Rund 60 Sekunden später hätte Muroya nach einem Katterbach-Fehler beinahe den Ausgleich markiert, scheiterte aber an HSV-Schlussmann Heuer Fernandes.

Vier weitere HSV-Tore in der letzten halben Stunde

Es war die letzte knifflige Szene, die der HSV überstehen musste. Der Rest war purer Genuss. Bénes traf per Strafstoß (Heyer wurde zuvor gelegt) zum 3:1 (61.), drei Minuten später köpfte Glatzel eine butterweiche Katterbach-Flanke zum 4:1 ein (64.). Da war der Deckel drauf. Der eingewechselte Königsdörffer (76.) und Reis (87.) machten sogar noch das halbe Dutzend voll.

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Ein Nachmittag, der den HSV durch die kommenden Saison-Wochen tragen soll. Was sie mitnahmen, war „das Gefühl, dass wir alles können“, urteilte Heuer Fernandes. „Wir stehen hinten kompakt, kreieren vorne unsere Chancen. Wir müssen das Vertrauen in uns selber haben und an uns glauben. Dann hat man gesehen, wie viel Spaß das macht.“

Da wollen sie weitermachen. Erst kommenden Samstag in Kaiserslautern, dann im Stadtderby gegen St. Pauli (21.4.). Vorher aber feiern der HSV in Ruhe Ostern, das Auslaufen am Sonntag wurde von Walter gestrichen. Verdienter Lohn für das halbe Dutzend.

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