Der letzte Triumph: Mit dieser Elf startete der HSV am 20. Juni 1987 ins Pokalfinale gegen die Stuttgarter Kickers - und siegte in Berlin mit 3:1.
  • Der letzte Triumph: Mit dieser Elf startete der HSV am 20. Juni 1987 ins Pokalfinale gegen die Stuttgarter Kickers - und siegte in Berlin mit 3:1.
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Einer kickte noch mit 52 Jahren! So geht es den HSV-Pokal-Helden von 1987 heute

Am Mittwochabend darf wieder geträumt werden, zumindest noch 90 Minuten lang, vielleicht auch noch länger. In Freiburg (18 Uhr, Liveticker auf mopo.de) will der HSV die Überraschung schaffen und ins Achtelfinale des DFB-Pokals einziehen. Eine schwierige Aufgabe – doch der Pokal kennt, wie jeder weiß, seine eigenen Gesetze und ist obendrein der kürzeste Weg zu einem Titel. Wie sich das anfühlt, daran erinnern sich noch immer zahlreiche HSV-Fans, auch wenn es von Jahr zu Jahr weniger werden.1987 holte der Verein letztmals den Cup. Lange her – und ein guter Grund, sich mal wieder auf die Suche nach den Helden von einst zu machen. Mit überraschenden Resultaten: Einer stellte vor wenigen Jahren wohl einen Fußball-Rekord für die Ewigkeit auf, ein anderer leitete die Weltkarriere von Manuel Neuer in die Wege. Und zumindest zwei HSV-Helden hatten im Leben großes Pech.

Als Kapitän Thomas von Heesen am 20. Juni 1987 die Trophäe in den Berliner Abendhimmel reckte, hätte sich wohl keiner der damals so erfolgsverwöhnten HSV-Fan vorstellen können, dass dies für viele Jahrzehnte der letzte große Moment dieser Art sein würde. Mit 3:1 hatte der HSV die Stuttgarter Kickers bezwungen, 13.647 Tage ist das her. Mittlerweile ist der HSV seit mehr als sechs Jahren Zweitligist und ein anderer Verein, Helden aber bleiben Helden.

Was machen die einstigen HSV-Helden heute?

Uli Stein (70): Der Ex-Nationalkeeper lebt in Bielefeld, verfolgt seinen Ex-Klub HSV aber weiterhin intensiv. Zuletzt erst äußerte er via „Bild“ Kritik an Trainer Steffen Baumgart, der sich auf keine klare Nummer eins festlegen will. Kam nicht so richtig gut bei dem Coach an …

Dietmar Beiersdorfer (60): Nach seiner aktiven Karriere zwei Mal Vorstand des HSV, seit drei Jahren Geschäftsführer Sport beim Drittligisten FC Ingolstadt. Sorgte für Aufsehen, weil er im Sommer mit Sabrina Wittmann erstmals eine Frau zur Cheftrainerin eines deutschen Männer-Profiklubs machte.

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Ditmar Jakobs (71): Früher eisenhart als Abwehrmann – und auf andere Weise noch immer im Geschäft.                 „Jako“ besitzt eine Versicherungsagentur und lebt in Norderstedt.

Tobias Homp (60): Ohne Fußball geht es für den Ex-Abwehrmann auch heute nicht. Gemeinsam mit Dennis Dreke trainiert er die Fußballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg, zuvor stellte er sogar einen Rekord auf: 2015 lief Homp im Alter von 52 Jahren und 14 Tagen für die Ulzburger in der fünftklassigen Schleswig-Holstein-Liga auf. Ab und zu kickt er auch noch in der HSV-Altliga.

Uli Stein und Manfred Kaltz bei der Jubiläumsfeier der Landesmeister von 1983 imago/Oliver Ruhnke
Uli Stein und Manfred Kaltz bei der Jubiläumsfeier der Landesmeister von 1983
Uli Stein und Manfred Kaltz bei der Jubiläumsfeier der Landesmeister von 1983

Manfred Kaltz (71): Hamburgs erfolgreichster Fußballer aller Zeiten (zwei Europacupsiege, drei Meisterschaften, zwei Pokalsiege, dazu 1980 Europameister) ist Hamburg treu geblieben, hält sich aus dem aktuellen Geschäft aber weitestgehend raus. Mit zahlreichen anderen Legenden ist er Teil von „Hollyvent“, das Trainingscamps für Kinder anbietet.

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Thomas Kroth (65): Nach der aktiven Karriere folgte gleich die nächste. Der frühere Mittelfeldmann ist einer der angesehensten Spielerberater Deutschlands, betreut mit seiner Firma „ProProfil“ unter anderem Weltmeister Manuel Neuer, sowie die aufstrebenden Jonathan Burkardt (Mainz) und Benedict Hollerbach (Union Berlin). Kroth lebt in Erlenbach am Main, an der bayrisch-hessischen Grenze.

Thomas von Heesen (63): Der Kapitän der 87’er Pokalsieger feierte 2018 als Berater des Vorstands ein kurzes Comeback beim HSV, konnte den Abstieg aber auch nicht verhindern. Von Heesen ist Geschäftsmann und in verschiedenen Projekten aktiv.  

Jusufi hat eine Agentur, Lux ist Golf-Trainer

Sascha Jusufi (61): Noch während seiner Zeit als HSV-Profi begann er, zu studieren. Das zahlte sich aus: Seit mehreren Jahren ist der frühere Mittelfeldmann Geschäftsführer seiner eigenen Agentur „Mehr Wert“, die sich mit Sitz in Hamburg in erster Linie um das TV-Geschäft kümmert.

Peter Lux (62): Wie so viele Fußballer verfiel auch der Niedersache den kleinen Bällen. Lux, der in Braunschweig lebt, arbeitet heute als Golf-Trainer.

Manfred Kastl (59): 2004 ereilte den Ex-Angreifer ein schweres Schicksal, als er nach einem Autounfall als Beifahrer mehrere Wochen lang im Koma lag und danach das Sprechen neu erlernen musste. Mittlerweile hat er sich ins Leben zurückgekämpft, leidet aber noch immer unter den finanziellen Folgen der Zeit nach dem Unfall. Kastl lebt in seiner Heimatstadt Nürnberg.

Okonski kämpfte mit Alkoholproblemen

Miroslav Okonski (65): Auch der einstige Mittelfeld-Zauberer hatte es nach seiner Karriere nicht leicht. Nach jahrelangen Alkoholproblemen litt er an einer Leberzirrhose und musste mehrfach operiert werden. Ein Lichtblick war die TV-Dokumentation über Okonskis Karriere, die 2022 in Polen erschien und zum Erfolg wurde. Das soll Okonski merklich Auftrieb gegeben haben.

Miroslav Okonski bei einem Testspiel zwischen dem HSV und Lech Posen im Jahr 2012 imago/Newspix
Miroslav Okonski bei einem Testspiel zwischen dem HSV und Lech Posen im Jahr 2012
Miroslav Okonski bei einem Testspiel zwischen dem HSV und Lech Posen im Jahr 2012

Frank Schmöller (58): Wurde im Finale als einziger Spieler eingewechselt und traf zum entscheidenden 3:1. Dem Fußball-Geschäft blieb der Stürmer treu, zuletzt war er Anfang des Jahres eine Zeitlang Interimstrainer bei Drittligist 1860 München. Schmöller lebt nach wie vor in der bayrischen Landeshauptstadt und wartet auf einen neuen Job.

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Ernst Happel: Der Trainer verstarb am 14. November 1992 im Alter von 66 Jahren an Lungenkrebs und war bis zu seinem Tod Coach der österreichischen Nationalmannschaft. Happels Grab befindet sich auf dem Wiener Friedhof Hernals.

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