„Da wird die Hütte brennen“: So ehrfürchtig reist Freiburg zum HSV
Für den HSV ist es nach dem Ligafrust das sportliche Highlight des Frühjahres: Das DFB-Pokal-Halbfinale gegen den Bundesligisten SC Freiburg am Dienstagabend (20.45 Uhr/Liveticker bei mopo.de). Fast auf den Tag genau vier Jahre ist das letzte Aufeinandertreffen mit dem SCF her, damals siegten die Hamburger im Frühjahr 2018 im tiefsten Abstiegskampf mit 1:0. Am Ende reichte der Sieg nicht zum Klassenerhalt – Eindruck hinterließ der HSV trotzdem.
Christian Günter stand damals im April 2018 auf dem Platz, als die Hamburger durch ein Tor von Lewis Holtby vor 57.000 Fans siegten. Vor dem Wiedersehen im Pokal sagte der 29-Jährige: „Ich kenne die Stimmung in Hamburg aus Bundesliga-Zeiten, da brennt die Hütte auch“ und ergänzte: „Ich habe schon ein paar mal gesagt: Das ist mit eines der lautesten Stadien, an die ich mich erinnern kann.“
Laut dürfte es auch am Dienstag werden. Erstmals seit Februar 2020 ist das Volksparkstadion ausverkauft, rund 6000 Fans aus dem Breisgau werden die Freiburger begleiten. „Wir wissen, dass da einiges auf uns zukommt, auch von außen“, sagte der Freiburger Kapitän, sein Trainer Christian Streich pflichtete ihm bei. „Es geht darum, dass wir mit Demut nach Hamburg fahren. Da wird die Hütte brennen. Das wird ein total umkämpftes Spiel bis zur letzten Minute“, sagte der 56-Jährige.
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Ihre Liga-Generalprobe hat die Mannschaft von Streich gegen den VfL Bochum mit Bravour bestanden, feierte am Samstag einen 3:0-Erfolg. Der Rückstand auf einen Champions-League-Platz beträgt nur einen Zähler, überschwängliche Freude herrschte an der Dreisam dennoch nicht. „Das wird das Thema sein bei unser Vorbesprechung – damit keiner auf die Idee kommt, dass wir in Hamburg klar überlegen sein werden, nur weil wir mal ein Spiel 3:0 gewonnen haben. Das wird nicht der Fall sein.“
Spiel beim HSV: Freiburg will erstmals ins Pokalfinale
Anders als die Hamburger stand Freiburg noch nie im Pokalfinale. 2013 war im Halbfinale gegen den VfB Stuttgart Schluss, beim HSV soll jetzt das Ticket für Berlin gelöst werden. „Es ist ein extrem wichtiges Spiel am Dienstag, das da auf uns wartet. Wir haben extrem viel vor, jeder ist früher ins Bett, um die Regeneration voranzutreiben“, gewährte Günter einen Einblick. Vor dem Schlafengehen stand dabei noch die Gegnerspionage auf dem Zettel, das 3:0 vom HSV gegen den Karlsruher SC dürfte bei einigen Freiburgern über den Bildschirm geflimmert sein. „Das gibt ihnen Selbstvertrauen“, sagte Günter, der nur eines seiner acht Pflichtspiele gegen den HSV gewinnen konnte (fünf Remis, zwei Niederlagen).
Dennoch liegt die Favoritenrolle am Dienstag natürlich bei den Freiburgern. „Das Pokalspiel wird ein schöner Fight“, hatte Torschütze Mario Vuskovic schon am Samstagabend gemutmaßt. Der Kroate dürfte recht behalten – die vollen Ränge werden ihr Übriges dazutun.