„Einfach schlecht“: Wackel-Abwehr sorgt für Alarmstimmung beim HSV
In der Liga nach zwei Spieltagen ungeschlagen und mit vier Punkten auf Platz drei. Im Pokal gegen einen ambitionierten Drittligisten vor heißer Kulisse die zweite Runde erreicht. Liest sich nicht schlecht für einen Saisonstart. Trotzdem schrillen im Volkspark auch bereits die Alarmglocken. Der HSV bekommt zu viele Gegentore. Wie gefährlich wird die Wackel-Abwehr?
„Mit drei Gegentoren ist keiner hier zufrieden“, sagte Stephan Ambrosius nach dem 4:3-Erfolg bei Rot-Weiss Essen. Und damit nicht genug. Der Verteidiger legte direkt nach. „Ich weiß auch, dass wir die ersten zwei Spiele in der Liga zu viele Gegentore kassiert haben. Das ist einfach schlecht, daran müssen wir arbeiten. Wenn wir nicht immer so viele Tore schießen, dann verlieren wir. Das kann schnell in die Hose gehen.“
Gegentore in 13 der vergangenen 14 Spiele
Eine klare Ansage aus den eigenen Reihen. Neu ist das Abwehr-Problem dabei nicht. Saisonübergreifend blieb der HSV nur in einem der vergangenen 14 Pflichtspielen ohne Gegentreffer. In zehn dieser Spiele gab es sogar mindestens zwei Gegentore.
Eigentlich sollte in dieser Spielzeit alles besser werden. Dafür wurde die Abwehr mit Guilherme Ramos, Dennis Hadzikadunic und Ignace Van der Brempt verstärkt. Zudem kehrte der zuletzt verliehene Ambrosius zurück. Mit der gerade für die Verteidiger anspruchsvollen Spielidee von Tim Walter haben aber alle noch Probleme. Es fehlt die Stabilität.
Schonlau erneut im UKE untersucht
Einer, der für Besserung sorgen könnte, wäre Sebastian Schonlau. Mit Wadenproblemen fällt dieser jedoch schon seit Wochen aus. Am Montag wurde er erneut im UKE untersucht. Ein Einsatz gegen Berlin ist eher unwahrscheinlich.
Für den HSV ein gefährliches Spiel. Auch wenn Walter zuletzt betonte, dass er mit den vielen Gegentoren kein Problem habe und für ihn nur wichtig sei, dass sein Team immer einen Treffer mehr als der Gegner erziele, ist es fraglich, ob diese Strategie dauerhaft zum Erfolg führen wird.
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In den vergangenen zehn Zweitliga-Spielzeiten ist die Mannschaft mit der besten Abwehr in acht Fällen auch aufgestiegen. Im Klartext heißt das: Eine stabile Abwehr führt in der Regel auch zum Erfolg. Hier muss nun der Fokus liegen. Ambrosius: „Die Liga hat begonnen, der Pokal hat begonnen. So viel Zeit bleibt uns nicht mehr.“