Redebedarf: Tim Walter wird im HSV-Training deutlich
Dass es nach der Derby-Niederlage über die geläufigen Videositzungen hinaus nicht wenig zu analysieren geben würde, lag auf der Hand. Doch in welcher Deutlichkeit und Vehemenz Tim Walter vor allem auf dem Trainingsplatz ansprach, was ihm nicht passte, war in den bisherigen Einheiten dieser Woche besonders auffällig.
Walter wird zur Plaudertasche. Der HSV-Coach hat Redebedarf, an den freien Tagen Sonntag und Montag dürfte sich in seinen Gedanken einiges aufgestaut haben. Während aller vier Trainings seit Dienstag unterbrach Walter die Übungen immer wieder, um nachzujustieren, um zu gestikulieren und um lauthals anzuweisen.
Im Training: HSV-Coach Walter hat Redebedarf
Bisweilen schnappte er sich sogar einzelne Spieler, um falsche Laufwege umgehend zu korrigieren. Man frage bei Bakery Jatta während des Torschussübens am Donnerstag nach. Für einen Chefcoach gehört das zwar zum grundlegenden Einmaleins seines Wirkens. Doch nach vier Punkten aus drei Spielen und trotz der berechtigten Anmerkung Walters, dass sich das Team noch in der „Findungsphase“ befinde, ist spürbar: Der 45-Jährige zieht langsam die Zügel an. Zumindest verbal.
Auch nach den Einheiten nahm sich Walter zuletzt immer ausreichend Zeit, um das Training Revue passieren zu lassen, hörte sich im Mannschaftskreis aufgeschlossen das Feedback seiner Kicker an – Donnerstagvormittag über zehn Minuten lang.
HSV: Trainer-Einzelgespräche mit Meffert und Schonlau
Und damit nicht genug: Als sich manche Profis schon gen Kabine aufmachten und andere noch an ihren Elfmeterkünsten feilten, beorderte Walter seinen Kapitän Sebastian Schonlau und den Sechser Jonas Meffert zum Trainergespräch – weitere 15 Minuten der gemeinsamen Analyse, die sich schon am Sonntag auszahlen soll.
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Denn gegen Darmstadt (13.30 Uhr/Liveticker bei MOPO.de) geht’s nicht mehr nur um Worte oder richtige Laufwege, sondern vor allem um drei wichtige Punkte.