HSV im Kohle-Zoff mit der Stadt – Kühne gegen EM-Spiele in Hamburg
Als hätten sie beim HSV gerade nicht genug Baustellen, kommt jetzt auch noch ein Zoff mit der Stadt hinzu. Der Grund: die Kosten für die Sanierung des Volksparkstadions für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland.
Vier Gruppenspiele und ein Viertelfinale sollen in der Arena ausgetragen werden, so sieht es der Plan vor. Dafür sind Modernisierungen des 2000 erbauten Stadions notwendig. Für weitere finanzielle Unterstützung fragte der HSV bei der Stadt Hamburg an – und kassierte einen Korb.
EM-Sanierung: HSV erhält kein weiteres Geld von der Stadt Hamburg
Nicht nur das. Sportstaatsrat Christoph Holstein (59) griff den HSV öffentlich an. „Wir hören gerade sehr hohe Summen, die erforderlich seien, um das Stadion zu modernisieren“, sagte Holstein NDR 90,3 und ergänzte: „Was man aber wissen muss, ist, dass die Vorgaben der UEFA unserer Berechnung nach auf einen kleinen einstelligen Millionenbetrag kommen.“ Der Vorwurf: Will der HSV nicht von der UEFA vorgegebene Modernisierungen von der Stadt finanziert haben?
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Hamburg dreht den Geldhahn zu. Im Herbst 2020 hatte die Stadt vom HSV das Grundstück, auf dem das Volksparkstadion steht, für 23,5 Millionen Euro gekauft. Von jenem Geld sollten die nötigen Umbauarbeiten finanziert werden. Offenbar aber ist von der Kohle nicht mehr viel übrig – nach zwei Jahren mit Geisterspielen und geringen Zuschauereinnahmen nicht allzu verwunderlich.
Fünf EM-Spiele 2024 in Hamburg
Klar ist: Von der Stadt wird es keine weitere Finanzspritze geben. Das machte Holstein ein weiteres Mal mehr als deutlich. Vorstand Thomas Wüstefeld (53), ohnehin stets auf der Suche nach neuen Gelbgebern und Investoren, wird eine andere Lösung finden müssen. Auf Klaus-Michael Kühne (85) sollte Wüstefeld dabei nicht zählen. Der Unternehmer empfiehlt sogar, dass Hamburg sich komplett aus der Europameisterschaft zurückzieht, sagte der„Bild“: „Ich empfehle der Stadt Hamburg und der HSV Fußball AG dringend, auf Europameisterschaftsspiele im Jahr 2024 zu verzichten, um die äußerst kostspielige und vom HSV nicht finanzierbare Stadionrenovierung zu vermeiden.“
Kühne gegen EM-Spiele in Hamburg
Geld für die Sanierung will Kühne nicht geben – für etwaige Kaderverstärkungen könnte das aber anders aussehen. „In der jetzigen Situation müssen alle Kräfte darauf konzentriert werden, eine schlagkräftige HSV-Mannschaft aufzubauen, wofür ich in begrenztem Umfang Mittel zur Verfügung stelle“, ließ der Unternehmer die „Bild“ wissen.