Emir Sahiti jubelt mit seinen HSV-Mitspielern an der Seitenlinie

Nach dem zwischenzeitlichen 2:1 auf Schalke gab es eine große Jubeltraube vor der HSV-Bank. Foto: imago images/Ulrich Hufnagel

Entscheidender HSV-Tipp: Das ist Polzins neuer Hoffnungsträger

Dass Merlin Polzin die Wertigkeit eines Offensivspielers nicht ausschließlich daran bemisst, wie viele Tore dieser schießt oder vorbereitet, zeigt ein Beispiel eindrucksvoll. Es trägt den Namen: Emir Sahiti. In elf von 13 Rückrundenspielen stand der Kosovare in der HSV-Startelf, und hätte er sich vor dem 1:0 gegen Köln nicht verspätet und wäre er beim 3:0 gegen Kaiserslautern nicht gelb-rot-gesperrt gewesen, hätte er dieses Jahr wohl immer begonnen. Polzin schätzt die Qualitäten Sahitis enorm – und gab kürzlich einen wichtigen Tipp.

Sahiti winkte und winkte. Aber seine Mitspieler erkannten nicht, dass der Flügelflitzer gegen dezimierte Schalker oft sehr viel Platz auf der rechten Außenbahn hatte. Dass der HSV trotz Überzahl zu wenig Zug zum Tor der Gastgeber entwickelte, lag auch daran, dass Ludovit Reis, Jonas Meffert und Co. offensiv zu langsam die Seiten wechselten. Auch mithilfe von Diagonalbällen etwa hätten die Hamburger die nach dem Platzverweis für Kenan Karaman (3.) tief stehende S04-Kette in Bewegung bringen können. Doch Sahitis Signale mit den Armen blieben meist wirkungslos.

„Gott sei Dank“: Sahiti traf zweimal am zweiten Pfosten

Wie gut, dass der 26-Jährige einen anderen Weg fand, um seiner Mannschaft bei der Torgefährlichkeit zu helfen: Laufwege ins Zentrum. Konkret: in den Strafraum, wo Sahiti zweimal auftauchte und nach Flanken von Jean-Luc Dompé (41./per Kopf) sowie Ransford Königsdörffer (43./per Rechtsschuss) zweimal aus kurzer Distanz einschob. „Der Coach hat mir gesagt: Wenn du treffen willst, musst du am zweiten Pfosten stehen“, verriet der Doppelpacker hinterher. „Jetzt hab ich es gemacht – und Gott sei Dank getroffen.“ Man könnte auch sagen: Er tat es dank Polzin.

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Der HSV-Trainer legt großen Wert auf das defensive Engagement des Sommer-Neuzugangs, der Rechtsverteidiger William Mikelbrencis in der Rückwärtsbewegung immer wieder unterstützt. Und Polzin weiß auch, dass Sahiti sein Können aufblitzen lassen kann, wenn er in die Mitte zieht – mit oder ohne Ball. „Ich habe in meiner Karriere schon öfter im Zentrum gespielt. Das beeinflusst meine Laufwege“, hatte Sahiti kürzlich der MOPO gesagt und erklärt: „Ich kann die tiefen Wege gehen, habe aber auch zentral meine Qualitäten.“ Das bewies er auf Schalke nun eindrucksvoll.

HSV-Trainer Polzin schätzt Emir Sahiti als Teamplayer

„Jetzt werde ich da jedes Mal hinrennen und hoffentlich jedes Mal treffen“, sagte Sahiti in der Veltins Arena und gab zu: „Ich musste an meinen Sachen arbeiten, um mich zu verbessern.“ Das hat er getan. Ganz der Musterprofi. In Gelsenkirchen verdoppelte Sahiti die Saisonzahl seiner Scorerpunkte von zwei auf vier, nachdem er zuvor bei erst einem Treffer und einem Assist für den HSV gestanden hatte. Und im Topspiel wäre sogar noch mehr drin gewesen: Einmal schoss Sahiti Volley drüber, ein anderes Mal verwertete Adam Karabec seinen Steckpass aus spitzem Winkel nicht. „Wir hatten gute Chancen, um ein drittes Tor zu machen“, bedauerte Sahiti – denn stattdessen fiel das 2:2.

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„Ich bin ich glücklich über die zwei Tore, aber ich wäre noch glücklicher, wenn wir gewonnen und die drei Punkte mitgenommen hätten“, präsentierte er sich als Teamplayer, der seine persönlichen Erfolgserlebnisse nicht in den Vordergrund stellte und bei dem der Frust über das Ergebnis überwog. „Es ist schmerzhaft für uns und die Fans, aber wir müssen das Spiel vergessen“, forderte Sahiti. „Es ist ein Punkt – und ich hoffe, wir können am Sonntag zu Hause gewinnen.“ Dann kommt der Karlsruher SC in den Volkspark. Dann wird Sahiti wieder auf der rechten Seite beginnen, zum achten Mal in Folge. Und dann sollte der Hoffnungsträger erneut an Polzins wichtigen Tipp denken.

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