HSV-Trainer Walter bezieht klar Stellung zu Vagnoman
Vor dem Trainingslager in Österreich wurde gerätselt, wie lange Josha Vagnoman wohl noch beim HSV spielen würde. Der Wechsel zum VfB Stuttgart stand unmittelbar bevor, zumindest herrschte dieser Eindruck. Doch als der HSV am Samstag nach einer Woche harter Arbeit wieder in Fuhlsbüttel landete, war Vagnoman noch immer dabei. Und das dürfte erst mal auch so bleiben. Sein Abgang ist zwar nicht abgehakt, eine schnelle Lösung aber nicht in Sicht.
Wechselt Vagnoman in diesem Sommer? Bleibt er beim HSV? Oder wird noch wochenlang weiter gepokert? Alles scheint momentan möglich zu sein.
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Dass der HSV in der ganzen Angelegenheit vor allem auf sich selbst schaut, wurde am Freitag beim Test gegen Aris Thessaloniki deutlich. Fehlte Vagnoman zwei Tage zuvor gegen Split noch mit Oberschenkelproblemen, wurde er diesmal zur Pause eingewechselt. Das entkräftete dann auch die hinter vorgehaltener Hand aufgestellte Vermutung, der 21-Jährige habe zuvor nur pausiert, um die Verletzungsgefahr vor einem möglichen Wechsel zu minimieren.
Vagnoman spielte am Freitag für den HSV gegen Thessaloniki
„Josha ist unser Spieler, er hat Vertrag“, erklärte Trainer Tim Walter nach dem 4:3 gegen Thessaloniki, bei dem Vagnoman nach seiner Einwechslung hinten rechts einen guten Eindruck hinterließ. Das gefiel auch dem Coach: „Man hat gesehen, dass er sich wohl fühlt und gern auf dem Platz ist. Ich bin froh, dass Josha da ist.“
Wie lange aber wird das noch der Fall sein? HSV-Sportvorstand Jonas Boldt und VfB-Sportdirektor Sven Mislintat schalten auf stur. Nach wie vor fordert der HSV für den Transfer eine Fixsumme von zumindest sechs Millionen Euro, der VfB bot zuletzt etwa 4,5 Millionen plus einen Bonus von zehn Prozent bei einem möglichen Weiterverkauf. Ein Gedankenspiel: Dieser Bonus könnte auf bis zu 30 Prozent angehoben werden. So würde man sich zumindest weiter annähern.
So denkt HSV-Trainer Walter über einen Vagnoman-Transfer
Walter ist darauf gefasst, dass noch Bewegung in die Angelegenheit kommen könnte. Probleme in Sachen Motivation befürchtet er bei Vagnoman nicht, obwohl sich der Junioren-Nationalspieler bereits auf einen Vierjahresvertrag mit Stuttgart geeinigt hat. Charakterlich sei der Spieler so sauber, „dass der Zeitpunkt egal ist“. Vagnoman würde „nie etwas machen, was der Mannschaft schadet. Es ist so ein guter Zusammenhalt, da mache ich mir gar keine Gedanken“.
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Muss er auch nicht. Der HSV ist nicht irgendein Verein für Vagnoman, der bereits seit zwölf Jahren im Dress mit der Raute aufläuft. Dennoch bleibt es dabei: Seine Tage im Volkspark scheinen trotz der Schwere der Verhandlungen gezählt zu sein.