Er strahlte in der Kabine: Neues Gesicht im HSV-Training – Fortschritt bei Reis
Als er am Mittwoch um 15.22 Uhr eines der Mini-Tore anhob, um es vom Trainingsplatz zu tragen, huschte ihm ein Grinsen über das Gesicht. Anstrengend war’s für ihn, aber zugleich sehr spaßig. Der erst 20-jährige Milad Nejad hatte schon vormittags gestrahlt, als er in den Katakomben des Volksparkstadions angekommen war, wo dann auch Merlin Polzin vor der ersten Teameinheit der Woche zu den Profis sprach. Viele neue Eindrücke, große Freude, auch später auf dem Rasen. Dabei gab es für den Youngster zuletzt eine schwierige Phase.
Wären die vergangenen Wochen normal verlaufen, dann hätte er am Mittwochabend Pflichtspiel-Minuten sammeln können. Die HSV-U21 empfing in der Regionalliga Nord den Tabellendritten SV Meppen, allerdings ohne ihren Kapitän Milad Nedaj. Der junge Mittelfeldspieler des HSV musste wegen einer muskulären Verletzung im Oberschenkel zuletzt achtmal in Serie zuschauen, sein letztes Spiel war das Stadtderby gegen St. Paulis U23 am 6. Oktober (4:1). Die erste Befürchtung war damals, dass das Viertliga-Team sogar bis Jahresende auf seinen Spielführer – der es in dieser Saison auf bisher zehn Partien, ein Tor und vier Vorlagen bringt – verzichten muss.
HSV-Talent Milad Nedaj trainiert erstmals bei den Profis
Seit zwei, drei Wochen befindet sich Nedaj nun jedoch schon wieder im Mannschaftstraining bei der U21. Die trainierte am Mittwoch aber nicht – wegen des Spiels am Abend (Anpfiff 18.30 Uhr). Die Konsequenz: Genauso wie der gelb-rot-gesperrte Lukas Bornschein (19), der zuletzt schon beim Profi-Test gegen Twente Enschede (2:4) hatte mitwirken dürfen, übte Nedaj am Nachmittag mit der Zweitliga-Truppe. Für ihn war es sogar das erste Mal ganz „oben“ – entsprechend groß war sein Lächeln nach der rund 80-minütigen Schicht.
Im Spielchen auf vier kleine Tore trug Nedaj als neutraler Spieler zunächst ein pinkes Leibchen, beim folgenden Elf gegen Elf war er außen vor und absolvierte parallel zum Geschehen lockere Läufe. Als Polzin und Assistent Richard Krohn am Ende der Einheit zu Duellen auf zweimal zwei Toren baten, war das U21-Talent aber wieder mittendrin. Sein Mitwirken bei den Profis soll vorerst eine Ausnahme gewesen sein, die enge Verzahnung mit der U21 und das Meppen-Spiel am Abend führten zu dieser Idee. Sein Profitraining-Debüt inklusive vorheriger Cheftrainer-Ansprache in der Kabine wird Nedaj so schnell aber nicht vergessen.
Verletzter HSV-Profi Reis kann wieder auf das Laufband
Auch U21-Torwart Luis Klatte (24) durfte sich am Mittwoch mal wieder „oben“ beweisen, weil Hannes Hermann (19) in der Regionalliga das Tor hüten wird. Für Davie Selke, den in der Vorwoche eine schwere Erkältung gebremst hatte, der in Karlsruhe als Joker aber zum 3:1-Endstand traf, war die Einheit planmäßig nach gut einer Stunde vorbei.
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— Hamburger SV (@HSV) December 4, 2024
Jonas Meffert hingegen konnte nach seiner Armverletzung, wegen der er auswärts beim KSC im HSV-Kader gefehlt hatte, am Mittwoch wieder voll mittrainieren. Und Abwehrmann Valon Zumberi, der sich im Sommer eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte, war immerhin beim Aufwärmen dabei, ehe er individuell weitertrainierte.
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Das taten auch die beiden Langzeitverletzten Robert Glatzel und Ludovit Reis – allerdings im Kraftraum des Stadions. Bei Vizekapitän Reis, der – ähnlich wie Nedaj – vor vier Wochen eine schwere Muskelverletzung im Oberschenkel erlitten hatte, gibt es aber Fortschritte: Der Niederländer konnte sich am Mittwoch erstmals wieder auf dem Laufband bewegen. Und dabei ist ihm ebenfalls ein kleines Lächeln über sein Gesicht gehuscht.