Er wurde krank zum HSV-Helden: Jetzt spricht Glatzel auch über seine Zukunft
Solch einen Einsatz braucht der HSV. In der Nacht vor dem Braunschweig-Spiel klagte Robert Glatzel über Magenprobleme. Weil er trotzdem spielen wollte, informierte er nur die medizinische Abteilung der Hamburger und nicht Trainer Steffen Baumgart. Der Plan ging auf. Die HSV-Mediziner schafften es, den Stürmer so fit zu bekommen, dass er gegen Braunschweig 67 Minuten spielen konnte und mit zwei Toren am Ende einen großen Anteil am Erfolg hatte.
„Das stimmt. Ich hatte eine sehr unruhige Nacht mit starken Magenproblemen. Ich wollte aber unbedingt spielen, um der Mannschaft zu helfen“, erzählt der Stürmer, der auch am Sonntag noch ziemlich angeschlagen war und lieber mit dem Training im Volkspark aussetzte. Am Dienstag wird er aller Voraussicht nach wieder voll einsteigen, um mit Blick auf das Stadtderby am Freitag gegen den FC St. Pauli dann wieder bei 100 Prozent zu sein. Glatzel: „Das Spiel ist für unsere Fans von großer Bedeutung und wir wollen ihnen den Derbysieg schenken.“
Möglicherweise würde ein Derbysieg auch noch mal für den HSV die Tür im Aufstiegskampf etwas weiter öffnen. Durch den Sieg in Braunschweig und das 1:1 von Fortuna Düsseldorf beim FC Schalke 04 liegen die Hamburger drei Spieltage vor Schluss vier Punkte hinter Relegationsrang drei. „Wir haben es weiterhin nicht in der eigenen Hand“, sagt Glatzel. „Das Einzige, was wir beeinflussen können, sind unsere Leistungen und dass wir weitere Siege in den nächsten Spielen einfahren.“
HSV-Stürmer Glatzel kämpft auch um die Torjägerkanone
Die Hoffnung ist noch da, das gilt für Glatzel auch bei einem anderen Saisonziel. In den vergangenen beiden Spielzeiten landete er im Torjäger-Ranking der Zweiten Liga am Ende jeweils auf Platz zwei. In dieser Saison würde er die Torjägerkanone gerne auch mal gewinnen. Nach seinen zwei Treffern in Braunschweig liegt er mit insgesamt 18 Toren hinter Berlins Haris Tabakovic (21) aktuell auf Rang zwei. Noch ist damit alles möglich. „Natürlich ist das eines meiner Ziele mit dem HSV“, sagt Glatzel, der allerdings auch betont, dass es vor allem um den Erfolg der Mannschaft geht. Dass weitere Tore von ihm dabei sehr helfen würden, liegt auf der Hand.
Abgerechnet wird am Ende. Das gilt für Glatzel und den HSV. Dass trotzdem auch schon jetzt viel über die Zukunft und die neue Saison gesprochen wird, gehört zum Geschäft. Dabei geht es auch um die Frage, wie es für Glatzel selbst ab Sommer weitergehen wird. Per Ausstiegsklausel könnte er den HSV nach der Saison für 2,3 Millionen Euro verlassen.
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Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Und es wird wohl auch noch ein paar Wochen dauern. „Darüber mache ich mir aktuell keine Gedanken. Das sind Themen, mit denen beschäftige ich mich erst nach der Saison. Denn diese ist ja noch nicht zu Ende“, sagt der Stürmer, der in dieser Spielzeit noch einiges vorhat. Verpassen will er dabei nichts mehr – auch wenn er mal etwas angeschlagen ist.