Andras Nemeth und Robert Glatzel in Elversberg
  • Auch die Stürmer Andras Nemeth (l.) und Robert Glatzel konnten die HSV-Pleite in Elversberg nicht verhindern.
  • Foto: IMAGO/Fussball-News Saarland

Erste Pleite! HSV hadert mit sich und dem Schiri – Elversberg feiert Party

„Lotusblume” von Tobee schallte durch die Container-Katakomben im beschaulichen Spiesen-Elversberg, als HSV-Kapitän Sebastian Schonlau einzuordnen versuchte, wie ihm und seinen Teamkollegen zuvor geschehen war. 1:2 (0:2) beim saarländischen Neuling SV Elversberg, die erste Saisonniederlage der Hamburger, die mitansehen – und hören – mussten, wie der Aufsteiger tanzte und lachte.

Es war so ein Tag, an dem alles – wirklich alles – gegen den HSV lief. Dabei hatte es so schön begonnen: Keine vier Minuten waren gespielt, da traf Robert Glatzel zum vermeintlichen 0:1 – stand dabei aber knapp im Abseits. Die Führung fiel auf der anderen Seite durch Lukas Rochelt (9.), der eine Einladung von Dennis Hadzikadunic dankend annahm und so früh für erhöhten Herzschlag bei alljenen der 10.150 Zuschauer:innen sorgte, die es mit der SVE hielten.

Hadzikadunic patzt in Elversberg früh

„Das”, aber befand Sportvorstand Jonas Boldt, „hat uns nicht unbedingt den Zahn gezogen, weil wir danach trotzdem noch stabil waren und auch noch den Ausgleich kassiert haben.” Weil Schiedsrichter Patrick Schwengers (Travemünde) der schnellen Antwort durch Jean-Luc Dompé die Anerkennung verweigerte – Ludovit Reis soll zuvor ein Foulspiel begangen haben – lief der HSV dem Rückstand weiter hinterher und verzettelte sich zunehmend.

HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes (l.) hatte gegen Elversberg viel zu tun. IMAGO/Fussball-News Saarland
HSV-Torwart Heuer Fernandes gegen Elversberg
HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes (l.) hatte gegen Elversberg viel zu tun.

„Wir wollten unser Spiel weiterspielen”, sagte Kapitän Schonlau, wohlwissend, dass das nur bedingt gelang. Der 29-Jährige bilanzierte: „Ich glaube einfach, dass wir viele einfache Abschlüsse möglich gemacht und Elversberg auch immer ein Stück eingeladen haben.” Die Quittung: Das 0:2 durch Schnellbacher nach einer Stunde, alles andere als unverdient.

HSV bekommt zwei Treffer aberkannt

„Klar, war das bitter irgendwo, dass wir zwei Tore schießen und beide aberkannt wurden. Da haben wir ein stückweit den Faden verloren, sind ungeduldig geworden und wollten es erzwingen. Dadurch haben wir Präzision vermissen lassen”, sagte Schonlau, der den Platz nach 74 Minuten auf eigenen Wunsch hin mit Wadenschmerzen verließ.

Moritz Heyer (r.) erzielte den Anschluss für den HSV. Hier bejubelt Elversberg das 2:0. WITTERS
Elversberg jubelt gegen den HSV
Moritz Heyer (r.) erzielte den Anschluss für den HSV. Hier bejubelt Elversberg das 2:0.

Dass es in der Nachspielzeit nach dem 1:2 von Joker Moritz Heyer (89.) noch einmal spannend wurde, lag auch daran, dass Elversberg die Chance auf das dritte Tor gleich mehrfach vergab. Der mögliche Ausgleich durch Glatzel aber blieb dem HSV in der fünften Minute der Nachspielzeit verwehrt, Elversbergs Keeper Kristof parierte herausragend.

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Und so stand am Ende eine 1:2-Pleite und eine Menge Ärger über den Schiedsrichter (der auch noch ein Witz-Elfer für Elversberg pfiff, den der VAR zurecht einkassierte) – und die eigene Leistung. „Da gibt es sicherlich eine Menge, das wir uns angucken sollen oder müssen, was wir auch machen werden”, sagte Schonlau – und blickte auf den kommenden Freitag, wenn der HSV beim nächsten Aufsteiger ran muss: „Natürlich erwarte ich, dass wir mit drei Punkten aus Osnabrück nächste Woche heimkehren.”

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So sieht es auch Tim Walter. Das Fazit des HSV-Trainers: „Fußball ist nun mal so, dass Glück und Zufall zusammenkommen. Bei uns war heute mehr Pech dabei. Trotzdem hat es der Gegner gut gemacht, das muss man akzeptieren. Wir werden unseren Weg weitergehen. Wir haben den Gegner definitiv nicht unterschätzt, weil das nicht unsere Art und Weise ist. Wir sind sehr, sehr bodenständig. Wir wissen, dass der HSV ein großer Klub ist und überall wo der HSV hinkommt, die Vereine nochmal 20 bis 30 Prozent mehr investieren.“ In Spiesen-Elversberg war das an diesem Tag zu viel für die Hamburger.

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