Aufstiegs-Dämpfer: HSV-Motor stottert in Dresden gehörig
Das hatten sie sich anders vorgestellt. Mit einem Sieg in Dresden wollte der HSV nach der Winterpause vorlegen und ein starkes Zeichen an die Konkurrenz senden. Doch das 1:1 (1:0) bei Dynamo muss als erster Dämpfer des Jahres gewertet werden. Weil das Team von Trainer Tim Walter in allen Bereichen zulegen muss, um im Aufstiegskampf bestehen zu können – und schon zum zehnten Mal in dieser Saison remis spielte.
Die Köpfe gingen eher nach unten, als die HSV-Profis vom Feld marschierten. Während sich die Dynamos von ihren 1000 Fans, die dabei sein durften, lautstark feiern ließen, müssen die Hamburger den Punkt als Misserfolg werten. Vor allem der Auftritt an sich schmeckte ihnen überhaupt nicht. Nach drei Wochen Winterpause wurde der HSV in Dresden ziemlich kalt erwischt.
Dabei hatte Walter (der zunächst auf den noch geschwächten Jatta verzichtete und vom 4-3-3 auf ein 4-4-2 umstellte) zuvor noch frohlockt. „Wir geben sofort Vollgas“, ließ der Coach vor der Partie wissen, da ahnte er noch nicht, dass der HSV-Motor zunächst gehörig stotterte. Eine halbe Stunde lang spielte fast nur Dynamo und brachte seine Gäste mehrfach in Verlegenheit. Heuer Fernandes rettete erst gegen Stark (4.), später gegen Kade (30.). Dann landete Daferners Kopfball neben dem Tor (35.).
HSV harmlos: Dresden hätte Führung verdient gehabt
Keine Frage, Dynamo hätte die Führung verdient gehabt. Weil der HSV im Aufbauspiel große Schwächen offenbarte und mehrfach in bedrohlichen Situationen die Kugel vertändelte. Aber: Er hat eben auch so manchen Ausnahmekönner in seinen Reihen. Zwei von ihnen schlossen den ersten vernünftig gefahrenen Konter prompt mit der Führung ab. Kittel bediente Glatzel, der den Ball über Dynamo-Keeper Broll hinweg ins Netz hob – das 1:0 (37.), der zehnte Saisontreffer des Angreifers.
Ein Zwischenstand, der dem HSV zwar schmeichelte. Nun aber verpasste er die Gelegenheit, den Sack zuzumachen. Alidou schoss freistehend über das Tor (42.), kurz nach der Pause zielte Glatzel knapp daneben (49.). Das sollte sich rächen, denn Dynamo berappelte sich. Zunächst rettete Heuer Fernandes gegen Daferner (51.), zehn Minuten später aber war er gegen den Kopfball des Dresdners machtlos – der Ausgleich (61.).
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Letztlich ein gerechtes Remis, denn beide besaßen noch Chancen zum Sieg. Heuer Fernandes parierte stark gegen Königsdörffer (69./72.), für den HSV scheiterten Kittel (84.) und Joker Jatta (86.).
Das könnte Sie auch interessieren: Die Noten der HSV-Spieler gegen Dresden (M+)
Am Ende zu wenig für den HSV, um zufrieden Richtung Flughafen zu hasten, wo die Charter-Maschine wartete. Kapitän Sebastian Schonlau: „Das Spiel ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben.” Die Hammer-Woche geht weiter, am Dienstag mit dem Pokal-Achtelfinale in Köln, drei Tage später dann mit dem Derby gegen St. Pauli.