„Es ist schade“: Diverse HSV-Spieler können das Derby nicht sehen
Stell dir vor, es ist Derby – und keiner geht hin. Fast so wird es sich am Freitagabend an der Ochsenzoller Straße verhalten, wenn die Nachwuchsmannschaften von St. Pauli und dem HSV sich im Stadion von Eintracht Norderstedt zum Regionalliga-Duell treffen. Anpfiff 18.30 Uhr. Schon seit einigen Jahren findet auf Drängen der Polizei das „kleine Derby“ parallel zum großen statt – zum Leidwesen der Talente und ihrer Trainer.
„Für meine Mannschaft ist es schade, weil sie es verdient hätte, dass viele Zuschauer zu dem Spiel kommen“, sagte Pit Reimers, Coach der HSV-U21, der MOPO. Der HSV II spielt eine starke Saison, gewann zuletzt schon das Derby gegen Werder Bremen II und kämpft mit dem VfB Lübeck um die norddeutsche Meisterschaft.
Parallel zum „großen“ Stadterby: HSV II spielt gegen St. Pauli II
„Für Sicherheitsbedenken muss man auch Verständnis haben“, findet Reimers: „Trotzdem finde ich es schade, dass es in Hamburg nicht umsetzbar ist, weil es in anderen Bundesländern auch geht, dass der FC Bayern II gegen 1860 München spielt und mehrere tausend Zuschauer kommen.“
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Damit nicht genug: Auch die „Dritte“ vom HSV tritt am Freitag (20 Uhr, Ulzburger Straße) in Norderstedt zum Oberliga-Punktspiel gegen Meister TuS Dassendorf an. „Es gab Überlegungen, das Spiel zu verlegen, wir haben uns aber dann final dafür entschieden, das Spiel wie angesetzt am Freitag stattfinden zu lassen“, erklärte Michael Ulbricht, Sportlicher Leiter des HSV III, auf MOPO-Nachfrage.
Auch am Freitag: Martin Harnik trifft mit Dassendorf auf den HSV III
„Zudem hatten weder unsere Gäste aus Dassendorf, noch unsere Fanszene im Vorfeld eine Anfrage bezüglich einer Verlegung gestellt, um das Spiel verfolgen zu können. Der Großteil unserer Fanszene möchte auch grundsätzlich lieber nur die Spiele des HSV e.V. verfolgen anstatt der AG (1./2.Mannschaft).“ Der sechsmalige HSV-III-Torschütze und AG-Aufsichtsrat Marcell Jansen wird seiner Mannschaft im Abstiegskampf nicht helfen – am Freitagabend aber auch nicht den Profis im Volksparkstadion die Daumen drücken. Denn der e.V.-Präsident befindet sich auf einer Geschäftsreise, weilt deshalb dieser Tage nicht in Hamburg.
Dassendorf jedenfalls kommt zum HSV III mit Martin Harnik, der im Februar 2020 noch selbst das große Derby für den HSV gespielt hat. Auch der Superknipser aus dem Sachsenwald (43 Saisontreffer!) wird das Geschehen im Volkspark also weder im Stadion noch am Bildschirm verfolgen können.
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Im Gegensatz zu den Oberliga-Kickern des TuS Osdorf. Der Verein verlegte sein Heimspiel gegen den FC Süderelbe extra auf den Samstag, um dem nur vier Kilometer entfernt ausgetragenen Derby aus dem Weg zu gehen.