„Extrem bitter“: Doppel-Schock trübt HSV-Freude über Sieg gegen Fürth
Alles im Lot im Volkspark, sollte man meinen. Durch das 2:0 (2:0) gegen Greuther Fürth untermauerte der HSV seine Aufstiegs-Ambitionen und ist nun wieder punktgleich mit Spitzenreiter St. Pauli. Doch ein doppelter Verletzungsschock schmälert die Hamburger Freude. Ludovit Reis und Ignace Van der Brempt mussten früh raus und werden wohl wochenlang fehlen.
Die Resümees nach dem Abpfiff glichen sich, wen immer man fragte. Natürlich überwog der Jubel ob des Sieges vor den 55.800 Fans. „Aber dass wir zwei Spieler verloren haben, ist sehr, sehr negativ“, erklärte HSV-Mittelfeldmann László Bénes. Sein Kollege Jonas Meffert ergänzte: „Das ist extrem bitter und trübt die Freude über den Sieg.“
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Der HSV feiert – und ist trotzdem gefrustet. Weil bereits nach 15 Minuten zwei Leistungsträger den Platz verlassen mussten. Ein Doppel-Schock kurz nach dem Beginn der Partie.
HSV-Profi Reis fiel gleich zweimal auf seine Schulter
Was war passiert? Reis, der später traurig und ganz offensichtlich mit Schmerzen durch die Katakomben des Stadions schlich, stürzte bereits nach sechs Minuten und einem Zweikampf mit Fürths Michalski unglücklich auf seine schon häufiger lädierte rechte Problem-Schulter. Zwar versuchte es der Niederländer noch mal, kam kurz darauf aber erneut zu Fall und musste Platz für seinen Landsmann Pherai machen (15.).
Van der Brempt war zu dem Zeitpunkt auch schon draußen (10.). Der so konstant spielende HSV-Rechtsverteidiger zog sich eine Oberschenkelverletzung zu. Ob es sich um eine Zerrung oder gar einen Faserriss handelt, werden die Untersuchungen der kommenden Tage zeigen.
Beim HSV befürchten sie einen längeren Ausfall von Reis und Van der Brempt
Beim HSV gehen sie bereits davon aus, dass das Duo mehrere Wochen lang fehlen dürfte. „Wir haben leider zwei Leute für eine unbestimmte Zeit verloren“, ließ Meffert wissen.
Gerade Meffert hatte aber auch Grund zur Freude, denn er war es, der den Sieg einleitete. Per Kopf traf der Mittelfeldmann nach Bénes’ mustergültiger Flanke (16.), nur Sekunden nach Reis‘ Auswechslung. Ein Treffer, der dafür sorgte, dass sich der Doppel-Schock gar nicht erst gravierend auf das HSV-Spiel auswirken konnte. Kurz vor dem Seitenwechsel erhöhte Glatzel dann, nachdem Pherai in die Mitte gepasst hatte – das 2:0 (45.+4).
Der HSV ließ sehr viele gute Torchancen ungenutzt
Ein Vorsprung, den der HSV nach der Pause hätte ausbauen müssen. Doch Tim Walters Profis ließen zahlreiche gute Gelegenheiten liegen. Erst Jatta per Kopf (46.), dann Dompé (68.), zuvor beide, als sie einen Konter schlecht ausspielten (60.). Später noch Königsdörffer (81.) oder Glatzel (83.). „Wir haben wie schon so oft in den Vorwochen zu ungenau agiert“, kritisierte Walter, war unter dem Strich aber erleichtert: „Ich werde diesmal nicht das Haar in der Suppe suchen.“
Zumal auch die Fürther mehrfach gute Gelegenheiten vergaben. Die Größte durch Hrgota, der per Strafstoß (Ramos hatte Srbeny gefoult) an HSV-Keeper Heuer Fernandes scheiterte (72.). Da hätte es noch mal spannend werden können.
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So aber stehen nach zehn HSV-Spielen 20 Punkte und Rang zwei zu Buche. Eine saubere Bilanz, die diesmal allerdings einen extrem hohen Preis forderte. Die Sorge, wie lange Reis und Van der Brempt ausfallen werden, nahmen Walter und seine Mannschaft mit in den Feierabend.