Fan-Wut wegen Kiew-Deal: HSV-Anhang fordert Erklärung von Klubbossen
Am späten Mittwochnachmittag machte der HSV offiziell, was zuvor bereits durchgesickert war: Dynamo Kiew trägt seine Heimspiele in der Europa League im Volksparkstadion aus. „Der HSV setzt seine Unterstützung für die kriegsgeschädigte Ukraine fort“, hieß es in der Mittteilung des Klubs, nachdem bereits in der vergangenen Saison Schachtar Donezk seine Partien in der Champions League in Hamburg spielte. Die Idee gefällt den Fans erheblich weniger als den Klubverantwortlichen.
Noch am Abend veröffentliche der Supporters Club ein Statement. Zwar äußerte die Fan-Vereinigung Verständnis für wirtschaftliche Faktoren und Hilfe für die Ukraine, allerdings sieht der HSV-Anhang den neuen Mieter in Bezug auf die eigenen Werte kritisch. „Mit Dynamo Kiew gibt der HSV sein Stadion an einen Verein ab, in dessen Umfeld und Kurven es immer wieder zu rassistischen und diskriminierenden Verhalten kommt. Verhalten, das in unserem Stadion niemals einen Platz haben darf“, schreiben die Supporters.
HSV-Fans prangern Werte von Dynamo Kiew an
Die Fans monieren dabei vor allem, dass Dynamo Kiew nichts gegen entsprechendes Verhalten unternehme. „Ein konsequentes Vorgehen gegen die Missstände gibt es unserem Verständnis nach nicht“, heißt es. Das Stadion könne demzufolge nicht an Kiew vermietet werden. Von den Klubbossen fordern die Fans nun eine „öffentliche Erklärung und ein Konzept, wie man erreicht, dass das Volksparkstadion abseits von HSV-Spielen ein Ort ist, an dem die Werte des HSV gelebt werden.“
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Schon das Pokalspiel von Regionalligist Phoenix Lübeck gegen Topklub Borussia Dortmund, das ebenfalls im Volkspark stattfand, sorgte für Ärger.