Enttäuscht schritten die HSV-Profis nach der Pleite gegen den KSC vor die eigene Fan-Kurve.
  • Enttäuscht schritten die HSV-Profis nach der Pleite gegen den KSC vor die eigene Fan-Kurve.
  • Foto: imago images/Lobeca

Fehlstart wegen Fan-Boykott? Das sagen die HSV-Profis

Nicht nur dieser Tage bei der Bahn, sondern auch auf der Tribüne und dem Platz: „Wir haben wie unsere Fans gestreikt“, sagte Tim Walter mit Blick auf die Anfangsphase des Spiels gegen den Karlsruher SC (3:4), in der die Fans ihren Stimmungsboykott gegen den Investoren-Deal der DFL fortsetzten und in der der HSV plötzlich mit 0:2 hinten lag. Es wurde folglich noch stiller als ohnehin schon im Volkspark, bis die Fans nach einer Spielunterbrechung samt Tennisball-Würfen erst ab der 13. Minute mit dem lauten Support loslegten.

„Wir waren darauf vorbereitet, das darf keine Ausrede sein, dass wir heute nicht gut ins Spiel gekommen sind“, wollte Daniel Heuer Fernandes den Fehlstart aber nicht an der Fan-Stille festmachen. „Erst recht, wenn du weißt, dass ein Boykott stattfindet, musst du noch klarer sein, dich noch mehr auf Höhe bringen“. Dorthin gelangte der HSV aber erst mit einsetzendem Support.

HSV-Profis lassen Stimmungs-Boykott der Fans nicht als Ausrede gelten

„Klar, zu Hause sind wir extrem heimstark mit den Fans, die uns nach vorne pushen“, sagte Robert Glatzel, ließ die Ausrede aber ebenfalls nicht gelten und betonte vielmehr: „Daran hat es auf gar keinen Fall gelegen.” Zumal der Karlsruher SC, dessen Fans sich ebenfalls am Boykott beteiligten, derselben Situation ausgesetzt war – aber im Gegensatz zum HSV direkt hellwach und im Spiel.

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„Jeder von uns hat schon x-viele Freundschaftsspiele gespielt. Da ist es genauso und da liegt man auch nicht freiwillig 2:0 hinten nach zehn Minuten“, stimmte Jonas Meffert seinen Teamkollegen zu, indem er ein treffendes Beispiel wählte. „Heute gibt es für keinen hier eine Ausrede, das ist einfach eigenes Verschulden.“ Nicht ganz so deutlich wie Meffert und Co. war Walter in seinen Ausführungen.

Walter bedauert den teils fehlenden Support der HSV-Fans

„Wenn die Fans so entscheiden, dann ist das so. Für uns war es nicht so gut, dass wir praktisch selber dann auch mit dem Fans noch geschlafen haben“, kommentierte Walter nach dem Spiel bei Sky. Erst nach der stillen Anfangsphase habe seine Mannschaft losgelegt und das führte dann auch zur zwischenzeitlichen Aufholjagd – am Ende aber nicht zum erhofften Heimsieg.

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„Vielleicht brauchen wir immer die Unterstützung unserer Fans. Die haben wir grundsätzlich, aber manchmal hat das andere Gründe“, ergänzte der Trainer später bei der Pressekonferenz. „Da kann man beide Seiten verstehen. Uns tut es aber gut, wenn sie von Beginn an da sind.“ Wann die Fans das wieder sein werden und die Proteste ein Ende finden, ist aber offen.

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