Miro Muheim und Daniel Heuer Fernandes gucken enttäuscht in die HSV-Fankurve in Ulm

Die HSV-Stammkräfte Miro Muheim und Daniel Heuer Fernandes (r.) konnten am Freitag nicht trainieren. Foto: imago images/Nordphoto

Fragezeichen bei HSV-Stammduo: Steht Tom Mickel am Sonntag im Tor?

Miro Muheim und Daniel Heuer Fernandes zählen zu den Dauerbrennern des HSV. Der Eine (Muheim) verpasste in dieser Saison überhaupt erst eine Partie, und das gelbgesperrt. Der Andere (Heuer Fernandes) musste sich nur dreimal abmelden, weil er zwischen dem 6. und 8. Spieltag unter Adduktorenbeschwerden litt. Ihr Fehlen im vorletzten HSV-Training vor dem Auswärtsspiel in Paderborn (Sonntag, 13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) machte daher besonders stutzig. Merlin Polzin lieferte zwei Stunden nach dem Ende nur eine erste Erklärung.

Der Trainer bezog auch Fabio Baldé, der das Freitags-Training vorzeitig beendet hatte, in seine Ausführungen ein: „Fabio, Ferro und Miro haben wir heute ein bisschen gesteuert aus unterschiedlichen Gründen“, sagte Polzin eben über Baldé sowie über Heuer Fernandes und Muheim, die anders als der 19-Jährige jedoch gar nicht auf den Platz gekommen waren. „Wir hatten eine relativ lange Trainingswoche, haben intensiv trainiert. Deshalb waren die Jungs heute ein bisschen reduzierter zu Gange.“ Erst auf Nachfrage ging er konkret auf Heuer Fernandes und Muheim ein.

Muheim und Heuer Fernandes waren nicht im HSV-Training

„Miro hat ein paar Erkältungssymptome“, verriet Polzin über den kränkelnden Schweizer. „Er war aber trotzdem hier, hat drinnen trainiert und sich da versorgen lassen von unseren Ärzten.“ Heuer Fernandes wiederum habe durch die harten Einheiten der Vortage „ein bisschen was in der Wade gespürt“, so der Coach. „Es hat ein bisschen gezwickt. Stand jetzt gehe ich aber auf jeden Fall davon aus, dass die beiden zur Verfügung stehen werden.“ Stand jetzt?



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Die Abstinenz von Heuer Fernandes wirkte auch deshalb brisant, weil sein eigentlich erster Vertreter Matheo Raab nach Handbruch noch nicht wieder spielfit ist. Der 26-Jährige kann zwar schon wieder laufen und tat dies auch am Freitag unter Anleitung von Rehacoach Sebastian Capel wieder. Torwartspezifische Übungen sind für die Nummer zwei aber noch nicht wieder drin, bis zu seinem möglichen Comeback im HSV-Kasten wird es noch dauern. Neben den Nachwuchskeepern Luis Klatte (24) und Hannes Hermann (19) war daher nur Tom Mickel (35) im Teamtraining.

Trainer Polzin lässt die Torwartfrage beim HSV noch offen

Der Routinier hat sein letztes von insgesamt sechs HSV-Pflichtspielen vor fast sechs Jahren absolviert: am letzten Spieltag der ersten Hamburger Zweitliga-Saison 2018/19, bei einem 3:0 gegen den MSV Duisburg am 19. Mai 2019. Die Bosse um Stefan Kuntz entschieden sich im Winter dagegen, auf Raabs Verletzung mit der Verpflichtung eines weiteren Torhüters als Back-up für Heuer Fernandes zu reagieren – weil sie neben Youngster Hermann, der noch ohne Profi-Einsatz ist, auch Mickel vertrauen. Aber wäre er ohne Spielpraxis bereit für den Sprung ins kalte Wasser?

Flog in dieser Woche wieder im HSV-Training durch die Lüfte: Urgestein Tom Mickel WITTERS
Tom Mickel hechtet im HSV-Training nach einem Ball
Flog in dieser Woche wieder im HSV-Training durch die Lüfte: Urgestein Tom Mickel

Polzin ging am Freitag nicht im Detail auf dieses Szenario ein. „Bauchschmerzen habe ich auf keinen Fall“, sagte er zur Personallage bei seinen Torhütern und betonte wegen Heuer Fernandes noch einmal: „Natürlich hoffe, ich dass Ferro zur Verfügung steht.“ Ob der 32-Jährige Stammkeeper das schließlich aber können wird, ist noch unsicher.

Und Polzin wollte sich mit dem Wissen von Freitag auch nicht auf Mickel als definitiven Vertreter festlegen. „Wir haben mit Sven Höh als unserem Torwarttrainer ein fantastisches Torwartteam aufgestellt. Und dadurch, dass Matheo verletzt ist, haben wir mit Tom Mickel und Hannes Hermann zwei Jungs, die neben Ferro innerhalb dieser Gruppe gut arbeiten. Deshalb warten wir da alles mal ganz entspannt ab – sind aber guter Dinge, dass wir jemanden im Tor haben werden, der alles mögliche dafür tut, möglichst viele Bälle zu halten.“ Erst das Abschlusstraining am Samstagmittag wird bei Heuer Fernandes weitere Erkenntnisse bringen. Vorerst bleibt seine Einsatzfähigkeit offen.

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Sollte Muheim nicht mit nach Paderborn reisen können, dürfte Polzin so aufstellen wie er es bereits beim 2:2 gegen Hannover 96 vor vier Wochen getan hatte. Da war Muheim gelbgesperrt und Silvan Hefti, eigentlich ein gelernter Rechtsverteidiger, durfte hinten links beginnen. Sein Positionspendant William Mikelbrencis dürfte hinten rechts ohnehin erst mal wieder gesetzt sein, nachdem er jüngst bei seiner Startelf-Rückkehr gegen Kaiserslautern (3:0) überzeugt hatte. Sofern Muheim ausfällt, könnte auch Außenverteidiger-Talent Nicolas Oliveira profitieren und in den Kader rutschen. Der 21-Jährige fehlte zuletzt dreimal in Folge im Profi-Aufgebot, trainierte am Freitag aber mit – anders als Muheim und Heuer Fernandes, die in den Katakomben blieben. Ein paar Fragezeichen bleiben vorerst.

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