„Fuck Wada“: HSV-Fans personalisieren Trikots für Mario Vuskovic
Auf die Unterstützung der HSV-Fans kann der wegen EPO-Dopings verurteilte Verteidiger Mario Vuskovic zählen. Beim Heimspiel gegen Preußen Münster (4:1) skandierten die Anhänger im Volksparkstadion vor dem Spiel seinen Namen, auf dem Platz setzten die Profis gleich mehrere Zeichen für ihren gesperrten Teamkollegen. Einige Fans scheinen nun besonders kreativ zu werden – und lassen sich im HSV-Fanshop ihre Trikots mit Botschaften für Vuskovic personalisieren.
Bei der Bestellung eines HSV-Trikots im Online-Fanshop des Vereins haben Fans die Möglichkeit, den Aufdruck auf dem Rücken personalisieren zu lassen. Für einen Aufpreis von 15 Euro beflockt der HSV das Trikot mit einer Wunschnummer und einem Wunschnamen. Einige Fans scheinen das nun für ihre ganz eigene Form des Protests gegen das Vuskovic-Urteil zu nutzen.
HSV-Fans personalisieren Trikots für Mario Vuskovic
In den sozialen Netzwerken kursieren Fotos von HSV-Fans, die angebliche Trikot-Bestellungen im Online-Fanshop zeigen – personalisiert mit Vuskovic’ Rückennummer 44 und einer Botschaft. So stehen statt Vuskovic’ Namen dort etwa „Fuck Wada“ oder der populär gewordene Hashtag „Freevuskovic“.
Ob der HSV die bestellten Trikots mit den Botschaften auch tatsächlich produzieren wird, ist unklar. Einzelne Wörter, etwa Schimpfworte oder nationalsozialistische Begriffe, werden im Fanshop automatisch zensiert und durch ein „X“ ersetzt. Andere Schreibweisen oder Auslassungen, beispielsweise Leerzeichen im Wort „F u c k Wada“, können das automatische Erkennungssystem jedoch überlisten.
Statt des erhofften Freispruchs hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) Vuskovic am Dienstag im Revisionsverfahren zur Höchststrafe von vier Jahren Sperre verurteilt. Die Agentur sieht es als erwiesen an, dass Vuskovic im November 2022 das Blutdopingmittel EPO eingenommen hatte. Vuskovic bestreitet die Vorwürfe weiter vehement, auch der HSV glaubt an die Unschuld seines nun bis Ende 2026 gesperrten Verteidigers.
HSV und andere Vereine setzen Zeichen für Vuskovic
Neben dem HSV und seinen Fans haben am Wochenende auch andere Vereine ein Zeichen der Solidarität für Vuskovic gesetzt. Die Spieler seines Jugendklubs Hajduk Split, von dem er 2021 nach Hamburg gekommen war, trugen am Samstagabend beim Mannschaftsfoto vor der Partie gegen NK Osijek (1:0) allesamt T-Shirts mit der Nummer 44.
HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz hatte auch am Rande der Partie gegen Münster noch einmal versichert, dass der Verein weiter hinter Vuskovic stehen werde. „Das wird nicht aufhören“, sagte Kuntz bei Sky. „Er hat auch zu mir geschrieben: Ich will auf keinen Fall aufgeben, weil er natürlich auch weiß, dass wir nicht hängen lassen werden. Wir sehen den Menschen in erster Linie mal betroffen.“ Die Juristen des HSV werden nun das Urteil prüfen und Vuskovic müsse dann, so Kuntz, „entscheiden, wie er weitermachen möchte. Und dann werden wir mit Ideen auf ihn zukommen, um zu sehen, wie wir in der Zukunft weiterhin loyal zu ihm stehen.“