Kein Platz für Rassismus: Auch die Fans des HSV beziehen regelmäßig Stellung.

Kein Platz für Rassismus: Auch die Fans des HSV beziehen regelmäßig Stellung. Foto: WITTERS

Gegen Rassismus: Berater von HSV-Star Selke plant Mega-Event in Hamburg

Als Berater von Top-Stürmer Davie Selke befindet sich Akeem Adewunmi aktuell in Gesprächen mit dem HSV. Keine leichte Angelegenheit, noch ist nicht klar, ob der Torjäger seinen Vertrag verlängern wird. Eine andere Entscheidung aber ist bereits gefallen: Im kommenden Jahr plant der Selke-Agent in Hamburg ein Mega-Event, um ein klares Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Zahlreiche Stars werden dem Ruf folgen und im Zeichen des Friedens gegeneinander Fußball spielen.

Für Adewunmi ist der an diesem Freitag ausgerufene Internationale Tag gegen Rassismus kein Tag wie jeder andere. Der 48-Jährige, der früher selbst höherklassig spielte (u.a. Holstein Kiel, St. Pauli II, Altona, Dassendorf), wurde selbst unzählige Male Opfer von Diskriminierungen. „Ich werde nie vergessen, wie ich als 13-Jähriger in Dresden von Skinheads gejagt wurde“, sagt der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter. „Das sind Geschehnisse, die man nicht vergessen kann. Es gibt keinen mit anderer Hautfarbe, der in seinem Leben keine negativen Rassismus-Erfahrungen machen musste. Wie viele andere musste auch ich diese Erfahrungen machen. Der Sport, als Abbild der Gesellschaft, bildet hier noch zu selten eine Ausnahme.“

Auch Ex-HSV-Profi Otto Addo kämpft gegen Rassismus

Nun will Adewunmi ein Zeichen setzen. Gemeinsam mit den Ex-Profis Otto Addo (aktuell Ghanas Nationaltrainer), den früheren deutschen Nationalspielern Patrick Owomoyela und Gerald Asamoah, Antonio Rüdigers Bruder Sahr Senesie und anderen Mitstreitern gründete Adewunmi die Initiative „Humaniteam gGmbH“. Das gemeinsame Ziel: Der Sport soll als Plattform für gesellschaftlichen Wandel genutzt und marginalisierte Gruppen gestärkt werden.



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Höhepunkt wird im kommenden Jahr das Großevent „Stars gegen Rassismus“ sein, das an den legendären „Tag der Legenden“ angelehnt sein soll. Dort traten von 2005 bis 2016 dutzende Stars einmal jährlich am Millerntor zu einem Fußball-Spektakel der Extraklasse und für den guten Zweck an. Sogar Ex-Formel-1-Champion Michael Schumacher schaute vorbei. Bis zu 25.000 Zuschauer kamen, Initiator war TV-Legende Reinhold Beckmann.

Akeem Adewunmi berät unter anderem HSV-Star Davie Selke. Privat.
Akeem Adewunmi berät unter anderem HSV-Star Davie Selke.
Akeem Adewunmi berät unter anderem HSV-Star Davie Selke.

In diese Fußstapfen wollen nun Adewunmi und sein Team treten. Geplant ist ein großes Event unter dem Titel: „Der Sport vereint – Rassismus trennt“. Noch ist offen, wo das Spektakel stattfinden soll. Je nach Zuspruch könnten ebenfalls das Millerntor, das Victoria-Stadion an der Hoheluft oder sogar der Volkspark Schauplatz sein. Selke wird als Schirmherr auftreten.

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„Der Kampf gegen Rassismus braucht nicht nur Worte, sondern konkrete Taten“, sagt der zweifache Familienvater Adewunmi. Damit sich Geschehnisse wie einst in Dresden möglichst nie mehr wiederholen.

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