Adedire Mebude zeigt Alexander Røssing-Lelesiit etwas auf seinem Smartphone

Bei einigen HSV-Profis wie Adedire Mebude (l.) Alexander Røssing-Lelesiit und Co. bleibt auch vor Spielen noch Zeit für einen kurzen Blick aufs Handy. Foto: WITTERS

Geheimnisse, Ironie, Sprüche: Wie sich die HSV-Profis im Netz abfeiern

Wenn die sportliche Arbeit erst einmal erledigt ist, wenn also bestenfalls drei Punkte eingesackt wurden, dann dürfen Spaß und Ablenkung nicht zu kurz kommen. Das ist bei den HSV-Profis nicht anders. Auf Social Media geben sie täglich Einblicke in ihr Privatleben, posten Schnappschüsse von Ausflügen in ihrer Instagram-Story oder teilen gemeinsame Fotos mit ihren Liebsten. Auch die fußballerische Note kommt in vielen Beiträgen der Spieler allerdings nicht zu kurz – und darunter ist dann fast immer zu sehen, wie sie sich gegenseitig feiern.

Je länger der Post öffentlich einsehbar war, desto mehr häuften sich am vergangenen Wochenende die Kommentare unter dem neuesten Instagram-Post von Ransford Königsdörffer. Der Stürmer war in Magdeburg mit zwei Toren und einer Vorlage zum Matchwinner avanciert und teilte am Tag danach fünf Bilder: eines von ihm im Dribbling, eines von ihm beim Torabschluss vorm 1:0, eines beim gemeinsamen Jubel mit Ludovit Reis, eines beim Einlaufen in die Avnet Arena und eines von der Fankurve, in der Pyrotechnik gezündet wurde. Darunter schrieb Königsdörffer: gar nichts.

Instagram-Lob für Königsdörffer – nicht nur von Mitspielern

Das übernahmen dann andere. „Machst du gut!!“, kommentierte Talent Nicolas Oliveira mit ein wenig Ironie. „Baller“, hielt es Fabio Baldé kurz. „Yes ranzfurd“, buchstabierte Adedire Mebude den Vornamen seines Mitspielers bewusst falsch – sicher ein Insider. Reis schickte zwei Flammen-Emojis, dagegen beließ es Ex-St. Pauli-Profi Daniel Kofi-Kyereh, genau wie Königsdörffer ghanaischer Nationalspieler, bei einem davon – applaudierte jedoch mithilfe eines weiteren Emojis. Und Ex-HSV-Youngster Elijah Krahn, der seit Sommer für den 1. FC Saarbrücken in der 3. Liga aufläuft, witzelte voller Ernsthaftigkeit: „Du bist so gut altaaa.“ Insgesamt gab es 132 Kommentare unter dem Post.

Was alle einte, egal ob verfasst von HSV-Kollegen oder Fans: Es ging darum, Königsdörffer zu gratulieren, ihn zu feiern für seinen starken Auftritt in Magdeburg. Da gibt es dann auch keine falschen Sprüche oder Symbole – und das gilt generell mit Blick auf den Social-Media-Umgang der HSV-Profis unter- und miteinander. Als Robert Glatzel vor zwei Wochen sechs Bilder beziehungsweise Videos von seiner Reha-Zeit nach Sehnenabriss veröffentlichte, kommentierte Baldé mit zwei roten Herzen, Marco Richter mit drei Flammen und William Mikelbrencis mit den drei Worten: „Sauce ist back.“ Die Soße ist also zurück. Was das zu bedeuten hat? Das bleibt internes HSV-Geheimnis.

HSV-Geheimnisse: Nicht jeder Kommentar ist verständlich

Es zeigt aber, dass die Chemie stimmt in der Mannschaft. Ein anderer Beleg dafür: Als der monatelang verletzte Glatzel Anfang des Jahres zwei Fotos von einem seiner ersten Trainings auf dem Platz teilte, merkte Reis in der Kommentarspalte auf Englisch an, dass er dem Comeback des Torjägers entgegenfiebert: „Can’t wait!“ Und der Niederländer selbst wurde auf Instagram zuletzt mit Kollegen-Lob überschüttet. Nach dem Sieg in Magdeburg kommentierte etwa Adam Karabec unter einem Post von Reis: „Big player!“ Daniel Elfadli verwies auf die „große“ Leistung des Vizekapitäns: „Grande ludo.“ Und vor zwei Wochen, nachdem Reis beim 4:1 gegen Fortuna Düsseldorf der herausragende Akteur auf Seiten des HSV gewesen war, kommentierte Davie Selke ganz simpel: „Maschine!“

 
 
 
 
 
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Was ebenfalls auffällig ist, wenn man die Profile der Profis scannt: Ganz häufig setzen auch ehemalige Mitspieler wertschätzende Kommentare ab. Nach besagtem Erfolg über Düsseldorf hatte beispielsweise Sonny Kittel ein blaues Herz für seinen ehemaligen Mittelfeld-Kollegen vom HSV übrig und schrieb unter Reis’ Beitrag: „Capitano.“ Und dass es bei allem Spaß, der auf Social Media in einer positiven (!) Art und Weise dazugehört, auch um gute Taten und Ernsthaftigkeit geht, bewies Ex-HSV-Profi Toni Leistner Ende Januar, nach einem 3:2 im Olympiastadion.

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Nachdem der Hertha-Innenverteidiger mit Davie Selke zusammengestoßen war und Letzterer danach ein Foto aus einem Krankenwagen gepostet hatte, reagierte Leistner mit einem sympathischen Kommentar: „Gute Besserung, mein Lieber. So ist das, wenn zwei Eisenschädel gegeneinander knallen. Sorry noch mal.“ Bis heute haben 1357 Instagram-User diese Worte mit „Gefällt mir“ versehen. Direkt unter Leistners Kommentar sorgte dann allerdings wieder jemand für Erheiterung – denn Noah Katterbach ahnte bereits, dass Selke bald mit einer Gesichtsmaske aufläuft, und schrieb zu einem Raketen- sowie einem Herz-Emoji: „Die Welt ist nicht bereit für Masken-Davie.“ Auch dieser Kommentar löste Schmunzeln aus. Und davon gäbe es noch etliche weitere, lustige Beispiele auf Instagram.

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