Die HSV-Profis feiern nach dem Sieg in Düsseldorf vor ihren Fans
  • So sehen Sieger aus: Die HSV-Profis feierten nach dem Sieg in Düsseldorf vor ihren Fans.
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„Geiles Spiel“ in Düsseldorf: Der HSV siegt und tanzt in Richtung Spitze

Von einer drohenden Ergebniskrise war rund um den HSV schon die Rede – doch bei Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf setzten die Profis um Trainer Steffen Baumgart am Sonntag ein gewaltiges Ausrufezeichen. Mit dem 3:0 (1:0) bei den in dieser Serie zuvor ungeschlagenen Rheinländern untermauerten die Hamburger, zu was sie an in der Lage sind und zeigten ihre beste Saisonleistung. Jean-Luc Dompé (8.) und Robert Glatzel (83./90.) trafen zum Sieg.

Wenn es einer Szene bedurfte, die stellvertretend für den Nachmittag in der Merkur-Spiel-Arena stand, dann war es diese aus der Nachspielzeit. Gerade hatte Miro Muheim in höchster Not einen Schuss der Fortunen geblockt und seinem HSV die Null gerettet, da stürmten drei, vier seiner Kollegen auf den Verteidiger zu, um ihn enthusiastisch für die Rettungstat zu feiern.

Wohlgemerkt beim Stande von 3:0, die Partie war längst zugunsten der Hamburger entschieden. Doch sie wollten partout nichts herschenken. Wenig später ertönte dann der Schlusspfiff und sie durften erneut kollektiv jubeln sowie vor den eigenen Fans tanzen.

Die HSV-Profis schwärmen nach Sieg in Düsseldorf

„Das war ein sehr wichtiges Zeichen von uns“, merkte Doppel-Torschütze Glatzel wenig später an. Mittelfeldmann Jonas Meffert ergänzte: „Wir haben gezeigt, dass wir vorm Spitzenreiter keine Angst haben und hier klar gewinnen können.“ Und Baumgart fasste zusammen, was den Sieg besonders wertvoll machte: „Wir haben ein Spiel gewonnen, das du nicht gewinnen musst.“

Jean-Luc Dompé traf gegen Düsseldorf sehenswert zur Führung. Ludovit Reis (l.) jubelt mit. WITTERS
Jean-Luc Dompé jubelt
Jean-Luc Dompé traf gegen Düsseldorf sehenswert zur Führung.

Kann man so sehen. 22:18 Torschüsse und 10:3 Ecken für die Fortuna. Zahlreiche Großchancen auf beiden Seiten, ein fast ausgeglichener Ballbesitzwert. Aber am Ende jubelte nur der HSV.

Dompé, Glatzel und Raab stachen beim HSV hervor

Ein richtig schöner Nachmittag für die Hamburger, bei denen – trotz aller Geschlossenheit – drei Spieler herausstachen: Dompé, der diesmal von Beginn an ran durfte und per Zaubertor aus 20 Metern in den rechten oberen Winkel zur Führung traf (8.). Glatzel, der mit seinem Doppelpack (83./Handelfmeter und 90.) die wacklige Führung auf sichere Beine stellte.

Großer Jubel: Der HSV schlug Fortuna Düsseldorf mit 3:0 - auch weil Robert Glatzel doppelt trifft. imago/Revierfoto
HSV-Jubel in Düsseldorf
Großer Jubel: Der HSV schlug Fortuna Düsseldorf mit 3:0.

Und immer wieder Schlussmann Matheo Raab, der zuletzt gegen Paderborn so folgenschwer gepatzt hatte und nun die Fortunen mehrfach mit Glanzparaden zur Verzweiflung trieb. Was die Düsseldorfer auch probierten – Raab war zur Stelle. Und ansonsten warfen sich seine Kollegen in zahlreiche Fortunen-Schüsse.

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Am Ende stand der Befreiungsschlag einer Mannschaft, die zuletzt zwar nicht verloren hatte, aber durch ihre Unentschieden in Kaiserslautern und gegen Paderborn (jeweils 2:2) auf der Stelle trat. Das änderte sich durch den Sieg bei der zuvor in saisonübergreifend 21 Ligaspielen ungeschlagenen Fortuna. Nun trennen den HSV nur noch zwei Zähler von der Tabellenspitze.

HSV-Trainer Baumgart will den Sieg nicht überbewerten

Bitter nur für knapp 1000 HSV-Anhänger, dass sie dem Kick in der mit 51.500 Fans ausverkauften Arena nicht beiwohnen konnten. Nach Zwischenfällen auf der Hinfahrt wurde einer der Züge, in dem ein Großteil der HSV-Ultras saß, in Kirchweyhe (bei Bremen) gestoppt. Das Gros der frustrierten Anhänger kehrte schließlich um.

Baumgart wollte die Trauben dennoch nicht zu hoch hängen. „Das ist kein Statement von uns gewesen“, relativierte er. „Es gibt Spiele die gewinnst du uns es gibt solche, da liegst du 0:3 hinten und weißt nicht, warum das so ist. Ich habe aber ein geiles Zweitligaspiel gesehen, mit dem besseren Ende für uns.“

Aber vielleicht hilft bei allem Ärger ja die Aussicht auf die nächste Partie. Direkt nach der Länderspielpause empfängt der HSV den 1. FC Magdeburg zum nächsten Topspiel (20.10.) und könnte unter Umständen dann sogar neuer Spitzenreiter werden. Wenn die Konkurrenz mitspielt. In Düsseldorf offenbarte der HSV, dass er vor allem in der Lage ist, sich selbst zu helfen. „Die Tabelle ist jetzt noch nicht wichtig“, merkte Meffert an. „Dieses Zeichen hier aber war es.“  

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