Lucas Perrin stand in Elversberg (hier Muhammed Damar/l.) erstmals in der Startelf des HSV.
  • Lucas Perrin stand in Elversberg (hier Muhammed Damar/l.) erstmals in der Startelf des HSV.
  • Foto: WITTERS

„Gibt dankbarere erste Spiele“: Was plant Baumgart jetzt mit Perrin?

Spätestens jetzt weiß Lucas Perrin, wie unangenehm sich Deutschlands Zweite Liga mitunter anfühlen kann. Vor der Partie in Elversberg hatte der Franzose mit dem HSV genau zwei Auswärtsfahrten absolviert, nach Kaiserslautern und Düsseldorf. Schöne Schauplätze, prall gefüllte Stadien, das roch stets nach großem Fußball. Elversberg ist anders. Und verdarb Perrin sein Startelfdebüt für den HSV.

Als der 25-Jährige das immer noch provisorisch wirkende Stadion an der Kaiserlinde verließ und in den Mannschaftsbus einstieg, der die HSV-Profis zum Flughafen Frankfurt brachte, war er tief in Gedanken versunken. Zuvor hatte Perrin im Blickpunkt gestanden, wie noch nie, seit er Ende August ablösefrei aus Straßburg verpflichtet wurde. Die große Frage: Würde er den rotgesperrten Kapitän Sebastian Schonlau adäquat ersetzen und der HSV-Abwehr Halt geben können? Nach der 2:4-Pleite im Saarland sprach dann allein schon das Ergebnis Bände.

HSV-Zugang Perrin gewann knapp 60 Prozent seiner Zweikämpfe

Unterm Strich blickt Perrin auf ein durchwachsenes Debüt zurück. Elf seiner 19 Zweikämpfe gewann er (knapp 60 Prozent), mehr als 90 Prozent seiner Pässe fanden den Mitspieler. Soweit okay. Aber: Sein Deckungsverhalten und Stellungsspiel vor dem 1:2 warfen zumindest die Frage nach einer Mitschuld an dem Gegentor auf. Unterm Strich blieb der Eindruck, dass Perrin, der nicht im Zentrum sondern rechts agierte, noch ordentlich zulegen kann. Von der MOPO erhielt er die Note 4 – und war damit allerdings deutlich besser dran als viele seiner Kollegen.

Unterstützung erhält Perrin aus der Mannschaft. „Wir sind von ihm absolut überzeugt“, betonte etwa Davie Selke nach der Pleite. Hamburgs Doppel-Torschütze fand sogar lobende Worte: „Er hat sich reingeworfen. Es gibt bestimmt dankbarere erste Spiele als hier.“ Und weiter: „Er hat auch genug Erfahrung in der Ligue 1, da brauchen wir uns keine Sorgen machen. Er wird seinen Weg bei uns gehen.“

Am Mittwoch spielt der HSV im Pokal in Freiburg

Wie dieser Weg kurzfristig aussehen wird, ist allerdings noch nicht klar. Für die Pokal-Partie am Mittwoch (18 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) ergibt sich die Besonderheit, dass der in der Liga noch ein weiteres Mal gesperrte Schonlau spielberechtigt ist. Dass der Kapitän in Freiburg in die Startelf rutschen wird, dürfte außer Frage stehen.

Aber was plant Steffen Baumgart mit Perrin? Eine Möglichkeit: Der Trainer könnte Daniel Elfadli, der zuletzt ebenfalls in der Abwehr spielte, eine Auszeit gönnen und ihn für die Ligapartie gegen Nürnberg (3.11.) schonen. Dann würde sich Perrin am Mittwoch weiter in der Mannschaft akklimatisieren können und sogar erstmals neben Schonlau auflaufen – so, wie der HSV es ohnehin mittelfristig angedacht hatte.

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