Glatzel, Pherai, HSV-Zugang: Polzin gibt Update – und lehnt Elfadli-Idee ab
Sebastian Capel hatte am Dienstag alle Hände voll zu tun. Als das Gros der HSV-Profis aus den Katakomben kam, arbeitete der Reha-Coach längst mit Robert Glatzel und Aboubaka Soumahoro auf einem Nebenplatz. Etwas später, nachdem er sich erstmals seit Wochen wieder mit dem Team aufgewärmt hatte, gesellte sich dann auch Fabio Baldé dazu. Und schließlich schritten auch noch Immanuel Pherai und Matheo Raab auf den Rasen, um individuell zu trainieren. Fragt sich: Wer ist wann wieder fit? Merlin Polzin gab ein paar Einblicke.
Blickt man aufs aktuelle HSV-Lazarett, hat Soumahoro die besten Chancen, am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) in Regensburg im Kader stehen zu können. Weil er in der Vorwoche bei seiner ersten Einheit in Hamburg nach einem langen Schritt Schmerzen verspürte, war der Winter-Zugang für das Spiel in Münster (2:1) keine Option. Nun sagt Polzin aber: „Bei Abou sieht es sehr gut aus. Er fühlt sich schon deutlich fitter und befreit.“ Nach der Individualeinheit mit Glatzel am Dienstag soll Soumahoro am Mittwoch (teilintegriert) im Teamtraining mitwirken.
Soumahoro vor Kader-Debüt – Baldé braucht noch Zeit
Ob der 19-Jährige dann am Sonntag beim SSV Jahn seine Kader-Premiere feiern wird, liegt laut Polzin „erst mal an seiner Leistung. Ich würde mich freuen, wenn er seine Qualität auch im Mannschaftstraining zeigt“. Das ist der erste Schritt für Soumahoro – und auch für ein Trio, das seit längerem nicht voll mitwirken kann. Baldé konnte im neuen Jahr noch gar nicht spielen, klagte zuletzt über Oberschenkel-Probleme. Vom Reha-Training soll es für das Talent nun stückweise in die Einheiten mit dem Team gehen, „das sieht wieder gut aus“, sagt Polzin – und ergänzt ein Aber.
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„In die Hauptbelastungstage werden wir Fabio morgen und übermorgen nicht jagen, da das ein sehr großer Anstieg wäre“, erklärt der Coach. „Diese Woche wird es natürlich eng.“ In Regensburg wird Baldé also noch nicht aufs Feld zurückkehren, vielmehr ist es der Plan, dass der 19-Jährige nach der Steigerung des Pensums in dieser Woche in der kommenden wieder voll mittrainiert. Polzin schielt bei Baldé aufs Heimspiel gegen Kaiserslautern (21. Februar).
„Bitter“: Polzin hofft nächste Woche auf HSV-Profi Pherai
Und auch bei Pherai, der beim Rückrunden-Auftakt gegen Köln (1:0) einen Schlag abbekommen hatte, hofft Polzin auf ein komplettes Trainingscomeback in der nächsten Woche. „Auch da geht es sehr gut voran“, sagt der Trainer über Pherai, für den der Ausfall zum ungünstigen Zeitpunkt kam, weil er sich seinen Stammplatz beim HSV vorher zurückgeholt hatte. „Ist für ihn bitter, für uns bitter, für alle“, findet Polzin und räumt ein, dass es für Pherai „ein bisschen schwierig zu greifen gewesen sei“, um was für eine Verletzung es sich genau handelte. „Weil er da so schmerzempfindlich ist, haben wir gesagt: kein Risiko eingehen.“ Regensburg kommt auch für Pherai noch zu früh.
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Und auch bei Glatzel, der seit Beginn des Jahres wieder individuell mit und ohne Ball schuften kann, wird es nach seinem Sehnenabriss noch etwas dauern. „Ich habe jetzt keinen genauen Zeitplan im Kopf, aber es wird sicherlich in den nächsten Wochen passieren, dass er einen Teil mitmacht und dann in der Steigerung ist“, bleibt Polzin bei den nächsten Comeback-Schritten des HSV-Stürmers vage. Er freue sich aber schon jetzt auf die „Power und Qualität vor dem Tor“ von Glatzel, der bestenfalls im März schon wieder spielen möchte. „Das tut jeder Mannschaft gut.“
Elfadli als Achter? HSV-Trainer schließt das Szenario aus
Gut für Polzin ist auch, dass Daniel Elfadli nach seiner Gelbsperre wieder zur Verfügung steht. Allerdings steht der Bramfelder nun wieder vor der Frage, wen er auf die Bank setzen muss: Kapitän Sebastian Schonlau, den in Münster stabilen Jonas Meffert, den eigentlich gesetzten Dennis Hadzikadunic – oder doch Leistungsträger Elfadli, was sehr überraschen würde. Die neueste Antwort auf das Dauerthema der vergangenen Wochen präsentierte Polzin nicht.
Der 34-Jährige schloss aber das Gedankenspiel aus, Elfadli in das offensive Mittelfeld zu schieben und im 4-3-3-System dafür Marco Richter oder Adam Karabec zu opfern – nur, um die zwei Innenverteidiger Hadzikadunic und Schonlau, Abräumer Meffert und eben Elfadli alle gemeinsam auf dem Platz haben zu können. „Ich bin kein Freund davon, einfach nur Spieler auf das Feld zu bekommen“, betonte Polzin am Dienstag. „Jetzt Elfadli reinzupacken, nur weil er irgendwo hinpassen muss, das ist nicht unsere Art und Weise, wie wir das angehen.“ Stattdessen werden die Trainingswoche und die Analyse des Gegners entscheiden, wer am Sonntag zunächst auf der Bank sitzen muss. Je nachdem, ob Polzin mit Elfadli in der Abwehr oder aber auf der Sechs plant, müsste Meffert oder Schonlau weichen.
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