Gut für den HSV! Im Pokal ist Walter Mister 100 Prozent
Er ist selbst gespannt, was den HSV erwartet. „Ich war noch nie dort“, sagt Tim Walter vor dem Ritt an die Essener Hafenstraße. Stimmungsvoll wird es, eng und gefährlich. Doch nimmt man Walters persönliche Pokal-Bilanz, muss dem HSV ganz sicher nicht bange sein.
Hamburgs Trainer zählt ja ohnehin nicht zur Sorte der ängstlichen Menschen. Daran können auch körperliche Gebrechen nichts ändern. Etwas heiser und erkältet präsentierte sich Walter am Freitag zwar, seine Ambitionen aber sind unverändert. „Wir haben immer den Anspruch, in die nächste Runde zu kommen“, stellte er fest, „um dann noch mehr zu machen.“
Essen eines der härtesten Lose in der ersten Runde des DFB-Pokals
Nun gilt Drittligist Essen zwar als eines der härtesten Lose, die in Runde eins als mögliche Gegner im Lostopf lagen. Damit aber kennt sich Walter aus. Jahr für Jahr.
Vier Mal startete der 48-Jährige als Profi-Trainer in eine DFB-Pokal-Saison. Erstaunlich: Jedes Mal bekam es Walter in Runde eins mit einem Drittligisten zu tun. Und: Jedes Mal siegte er. 2018 mit Kiel bei München 1860 (3:1), ein Jahr später mit Stuttgart in Rostock (1:0). Zuletzt dann zwei Mal mit dem HSV (2:1 in Braunschweig und 3:1 n.V. in Bayreuth).
Damit nicht genug: Walter unterlag mit seinen Klubs im Pokal nie einer Mannschaft, die unterhalb der Bundesliga spielte. Eine starke Bilanz.
Walter erwartet „hitziges“ Spiel des HSV in Essen
Bleibt Walter auch in Essen Mister 100 Prozent? 19.100 Fans und feurige Rot-Weisse warten. Warnende Worte richtet der HSV-Trainer an seine Profis, die zuletzt in der Liga beim KSC nicht wirklich überzeugten und tief in der Nachspielzeit noch das 2:2 fingen. „Für uns ist es wichtig, dass wir im Gegensatz zu Karlsruhe nicht nur dabei, sondern von der ersten Minute an voll da sind“, betont der Coach. „Und auch in der letzten Minute noch. Das brauchen wir in jedem einzelnen Spiel.“
Auch und gerade am Sonntag, wenn Walter in Essen neue Wege beschreitet. „Es wird hitzig“, ahnt er schon. „Tradition und Leidenschaft sind im Spiel. Letztlich unterscheiden sich die Vereine nur durch die Liga.“
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Ob auch Immanuel Pherai die prickelnde Atmosphäre wird kennenlernen dürfen, ist noch offen. Der Mittelfeldmann trat am Freitag wegen muskulärer Probleme kürzer. Am Samstag wird entschieden, ob er mitreist.