„Haben uns nicht belohnt“: Neuer HSV-Frust bei einem Aufsteiger
Es bleibt dabei, der HSV kann aktuell nicht bei den Aufsteigern der Zweiten Liga gewinnen – auch wenn es diesmal sicherlich unterm Strich verdient gewesen wäre. Nach den Pleiten in Elversberg und Osnabrück (jeweils 1:2) reichte es in Wiesbaden für die Hamburger nur zu einem 1:1 (0:0). Vor allem das Ende der Partie war dramatisch.
„Es ärgert dich immer, wenn du nur mit einem Punkt nach Hause fährst. Wir hätten gewinnen können und auch müssen. Aber wir haben uns nicht belohnt“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt, der in Wiesbaden grundsätzlich keine schlechte Leistung der Hamburger sah.
HSV dominiert Wehen Wiesbaden deutlich
Am Ende fehlte auf Seiten des HSV vor allem die letzte Konsequenz vor dem Tor des Gegners. So sah es auch Tim Walter. Der HSV-Coach: „Wir sind genauso aufgetreten, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben gut gespielt, leider haben wir uns nicht dafür belohnt.“
Der Wille war da, das war auf dem Platz mehr als deutlich zu sehen. Der Aufsteiger aus Wiesbaden stand extrem tief. Teilweise wurde mit zehn Spielern verteidigt. Der HSV hatte vor 12.100 Zuschauern die komplette Kontrolle über das Spiel. Fast alles spielte sich nur in der Hälfte des Gegners ab. Das Problem: Es fehlten die zwingenden Chancen. Mehr als ein Lattentreffer von Laszlo Bénes (35.) wollte im ersten Durchgang nicht gelingen.
Schock! Vukotic trifft für den Aufsteiger
Das Bild änderte sich nach der Pause nicht. Mit zunehmender Spielzeit warfen die Hamburger immer mehr nach vorne. Walter brachte nach und nach alle Offensiv-Spieler auf den Platz. Und dann schlug der Gegner zu. Mit einer Standardsituation schockte Wehen den HSV. Torhüter Daniel Heuer Fernandes konnte nach einer Ecke den Ball nicht festhalten, Aleksandar Vukotic staubte zum 0:1 ab (81.).
Danach wurde es richtig wild, mit einem dramatischen Schlussakt für den HSV. Miro Muheim sorgte zunächst per Distanzschuss für den Ausgleich (89.)!
Muheim gleicht aus, Bénes verschießt Elfmeter zum Sieg
Sechs Minuten dauerte die Nachspielzeit. Der Gegner war längst stehend k.o. Wiesbadens Kianz Froes haute Immanuel Pherai im Strafraum um. Doch statt per Elfmeter zum Sieg zu treffen, knallte Bénes den Ball nur an die Latte. Das war’s!
Das könnte Sie auch interessieren: Die HSV-Noten in Wiesbaden
Am Ende standen 23:6 Torschüsse für den HSV, aber eben nur ein Punkt. Das sorgte für gemischte Gefühle. „Drei Punkte wären auf jeden Fall besser gewesen. Wir haben extrem viele Chancen herausgespielt. Es ist bitter“, sagte Muheim, der sich und seiner Mannschaft aber nicht wirklich einen Vorwurf machen wollte. „Ich find es super, wie wir in den letzten zehn Minuten nochmal Gas gegeben und den Willen gezeigt haben, dieses Spiel doch noch zu gewinnen. Beinahe hätte das geklappt.“
Einen Vergleich mit den letzten Auftritten bei den Aufsteigern wollte beim HSV keiner ziehen. Dafür waren die Leistungen letztlich auch zu unterschiedlich. Enttäuschend bleibt unterm Strich trotzdem die Ausbeute. Und da gab es dann auch keine Widerworte. Muheim: „Die drei Spiele gegen die Aufsteiger waren bitter. Wir hätten es gerne anders gehabt, aber wir sind immer noch oben dabei.“ Für ein paar Stunden sogar wieder auf Platz eins.