Steffen Baumgart klatscht an der Seitenlinie in die Hände
  • HSV-Trainer Steffen Baumgart will einige seiner Profis wieder zu besseren Leistungen treiben.
  • Foto: WITTERS

„Hacke mal weglassen“: Bei einem HSV-Trio sieht Baumgart Nachholbedarf

Die lobenden Worte, die Steffen Baumgart nach der 2:4-Testpleite gegen Twente Enschede fand, richtete er vor allem an die HSV-Talente, die sich am Mittwoch beweisen durften. Der Trainer war trotz der Pleite zufrieden und freute sich über die Rückkehr eines Trios – erkannte bei diesem aber auch klares Verbesserungspotenzial.

Silvan Hefti, Dennis Hadzikadunic, Emir Sahiti: Von diesen drei HSV-Profis hatte ersterer, der Rechtsverteidiger aus der Schweiz, zuletzt die meisten Pflichtspiele verpasst. Sechsmal stand Hefti wegen hartnäckiger Rücken-Probleme zuletzt nicht im Kader, im Test gegen Enschede feierte er nun sein Comeback auf dem Platz – und stand sogar in der Startelf. „Ich finde, Hefti hat es in der ersten Halbzeit gut gemacht“, befand Baumgart nach der Niederlage.

Hefti und Hadzikadunic im HSV-Test noch nicht gefestigt

Der Trainer ergänzte aber auch: „Silvan wurde eher geführt.“ Das lag wohl auch daran, dass Hefti nicht wie sonst als klassischer Rechtsverteidiger agierte, sondern als rechter Part einer Abwehrkette – an der Seite von Sebastian Schonlau und Talent Lukas Bornschein beziehungsweise Joel Agyekum, die sich vor der Pause den Job teilten. Beim ersten Gegentor durch Owen Panneflek ließ sich Hefti zu leicht von Vorlagengeber Mitchell van Bergen umkurven.

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Nach 45 Minuten hatte der 27-Jährige genauso wie Kapitän Schonlau Feierabend, fortan übernahm Lucas Perrin das Abwehr-Zentrum und hatte den zweiten HSV-Rückkehrer, Hadzikadunic, rechts neben sich. Wegen einer Kapselverletzung im Knie hatte der Bosnier zuletzt fünfmal zuschauen müssen – was Baumgart nun auffiel. „Bei Dennis hat man gemerkt, dass es wichtig ist, dass die Spielpraxis kommt“, sagte der Trainer über Hadzikadunic.

Baumagart wünscht sich bei Emir Sahiti „gewisse Klarheit“

Baumgart hat in der zweiten Hälfte in der HSV-Defensive beobachtet: „Es war dann eher so, dass Lucas (Perrin; d. Red.) aus meiner Sicht eher geführt hat – und Dennis hat man schon angemerkt, dass wir da noch dran arbeiten müssen, um alles wieder ins Lot zu kriegen.“ Hadzikadunic hat also ebenfalls noch Nachholbedarf – ebenso wie Sahiti, der jüngst viermal aufgrund einer Sprunggelenksverletzung hatte pausieren müssen und der gegen Twente als zweite Spitze kam. „Bei Emir merkst du, dass er sehr gute offensive Eins-gegen-eins-Situationen hat, er aber immer noch in der einen oder anderen Situation wackelt“, räumte Baumgart mit Blick auf den Kosovaren ein.

Sahiti ließ sein Tempo gegen die Niederländer das eine oder andere Mal aufblitzen, verlor den Ball im Dribbling aber noch zu häufig. „Ich finde, er muss ich daran gewöhnen, dass er in Deutschland vielleicht die Hacke mal weglassen muss und dann einfach eher eine gewisse Klarheit ins Spiel kommt“, empfiehlt Baumgart Sahiti. „Sein Können sieht man. Es wäre schön, wenn es nicht nur aufblitzt, sondern wenn wir daran weiter arbeiten. Aber der Junge kam sehr spät und hat eine Verletzung gehabt. Jetzt hat er sein erstes Spiel über 45 Minuten gemacht. Wir sollten nicht gleich nach zwei Wochen entscheiden, sondern wirklich die Jungs nach und nach an die Intensitäten gewöhnen.“

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Damit soll es in der kommenden Woche weitergehen. Läuft in der Länderspielpause weiterhin alles glatt, geht Baumgart davon aus, dass das zurückgekehrte Trio mit Nachholbedarf schon fürs Heimspiel gegen Schalke 04 (23. November) wieder eine Kaderoption darstellen wird. „Wir haben bis dahin zehn Tage Zeit“, rechnete Baumgart am Mittwoch vor. „Man hat gesehen, dass Training und Spiel immer ein großer Unterschied sind. Aber ich finde, es ist genau der richtige Ansatz, den Jungs in diesen Spielen auch die Möglichkeit zu geben, wieder heranzukommen.“

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