Hamburg soll für HSV bürgen – unangenehme Fragen drohen
Der Hamburger SV muss sich auf unangenehme Fragen bei Gesprächen mit der Stadt einstellen. Der Verein möchte die Hansestadt als Bürgen für einen 23-Millionen-Euro-Kredit des Hauptsponsors Hanse Merkur gewinnen. „Wir sind in das Prüfverfahren eingestiegen“, sagte Sportsenator Andy Grote. „Die Hürden sind sehr hoch. Das ist ein anspruchsvolles Verfahren.“
Die Stadt ist wenig erfreut darüber, dass der HSV jene 23,5 Millionen Euro, die sie dem Verein im Herbst 2020 für den Kauf des Grundstücks im Volkspark gezahlt hatte, anderweitig ausgegeben hat. Die damit verbundene Absicht, der HSV möge mit dem Geld das Stadion sanieren, hatte die Clubführung nicht umgesetzt.
Nunmehr droht der Entzug der Betriebserlaubnis, wenn etwa die marode Dachmembran nicht erneuert wird. Zudem hängt die Austragung von fünf Spielen der Fußball-EM 2024 im Volksparkstadion von der Sanierung und Modernisierung ab.
HSV: Millionen-Bürgschaft von Hamburg oder von Kühne?
Eine mögliche Ablehnung der Bürgschaft durch die Stadt könnte den HSV erneut in die Arme von Investor Klaus-Michael Kühne treiben. Denn ohne Bürgen gibt es keinen Kredit von der Hanse Merkur. Kühne bietet eine Investition von 120 Millionen Euro an, wenn er im Gegenzug mehr Anteile an der Fußball-AG erhält. Angeblich, so Kühne, gehe es ihm nicht um mehr Macht im Verein. Derzeit führt der 85 Jahre alte Milliardär Gespräche mit dem Traditionsclub.
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„Ich habe dem HSV keine Ratschläge zu erteilen“, sagte Grote. „Aber ob dieser Vorschlag weniger Abhängigkeit mit sich bringt, wage ich zu bezweifeln.“ (dpa)