Heftige Vorwürfe: HSV und St. Pauli beharken sich nach Derby-Vorfällen
Dass dieses Derby ein Nachspiel haben würde, war schnell klar. Neben den heftigen Polizeieinsätzen gegen St. Pauli-Anhänger gab es am vergangenen Freitag chaotische Szenen im Stadion-Eingangsbereich der HSV-Fans. Nun machen sich beide Vereine gegenseitig Vorwürfe.
Bereits am Samstag hatte der Supporters Club des HSV den Anfang gemacht. „Die baulichen Gegebenheiten am Eingang des Gästeblocks sind schon lange fragwürdig und wurden bereits von zahlreichen Fanszenen kritisiert“, heißt es in der Stellungnahme. Mehrere Tausend Anhänger seien „durch ein Tor von drei Metern Breite“ geschleust worden. Die Konsequenzen bei einer möglichen Massenpanik „wären dramatisch gewesen“. Zudem beklagte sich die HSV-Fan-Organisation über „unlesbare Barcodes der Print-at-Home-Tickets“ und erhebliche Probleme beim Scannen an den Drehkreuzen. Das ernüchternde Fazit: „Die Zustände waren inakzeptabel.“
HSV-Profis sollen am Millerntor bespuckt worden sein
St. Pauli reagierte. Auf MOPO-Nachfrage verteidigte der Verein seine Vorgehensweise: „Tatsächlich kann es vorm Stadion bei einem großen Andrang und extra Polizeikräften, die dort eingesetzt werden, eng werden.“ Und weiter: „Der FC St. Pauli richtete daher vor dem Spiel gegen den HSV am Gästebereich eine Pufferzone mit vier Schleusen ein. Dies war bereits am Dienstag bei einem Sicherheitsgespräch – an dem auch mehrere Vertreter des HSV teilnahmen – so kommuniziert und besprochen worden.“ Der Kiezklub macht seinerseits den HSV-Fans Vorwürfe. Eine Toilette im Gästebereich sei „massiv beschädigt“ worden, zudem sei im HSV-Block ein sexistisches Banner zu sehen gewesen, „das in keiner Kurve etwas zu suchen“ habe.
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Ordentlich was los, auch nach dem Derby. Dazu passt, dass sich einige HSV-Profis darüber beklagt haben sollen, sie seien am Millerntor bespuckt worden. Zudem habe es homophobe Äußerungen gegenüber Delegations-Mitgliedern gegeben.