Das war knapp: Ludovit Reis vergab gegen Elversberg eine der besten HSV-Chancen.

Das war knapp: Ludovit Reis vergab gegen Elversberg eine der besten HSV-Chancen. Foto: imago/Philipp Szyza

„Hoffentlich fehlen die Punkte am Ende nicht!“ Nullnummer stört HSV-Euphorie

Auch im Volkspark wachsen die Bäume nicht in den Himmel, diese Erfahrung mussten die HSV-Profis und Fans am Freitagabend machen. 0:0 hieß es am Ende gegen Elversberg, statt des erhofften gewaltigen Schrittes in Richtung Aufstieg blieb am Ende ein Schuss Ernüchterung. Weil der HSV mehrfach Großchancen vergab und sich zudem Abwehrspieler Dennis Hadzikadunic eine Schulterverletzung zuzog und womöglich zunächst mal fehlen könnte.

Die Uhr zeigte 20.24 Uhr an, als sich im Volkspark ein gewaltiges Gemurmel breit machte. Gerade hatte der eingewechselte Adedire Mebude die finale Chance des Spiels vergeben und Schiedsrichter Felix Prigan ein letztes Mal an diesem Abend in seine Pfeife geblasen, da wusste der Großteil der 56.328 Fans ganz offenkundig nicht so genau, was er mit diesem Resultat anfangen sollte. Pfeifen, aufgrund der Punktverluste? Nein, sicher nicht. Applaudieren, aufgrund der stürmischen Schlussphase? Tat auch nicht Not. Also wurde eher gemurmelt. Und überlegt, was dieses Remis denn nun wert sei.

HSV-Profis haben nach Remis gegen Elversberg gemischte Gefühle

Ähnlich schien es auch den Profis zu gehen. „Es ist schwer zu beschreiben“, ließ Davie Selke, der sich auch zu seiner Zukunft äußerte, wissen. „Es war kein schlechter Auftritt, es war aber auch kein richtig guter. Und trotzdem haben wir Druck erzeugt und hatten unsere Situationen.“ Kollege Jonas Meffert merkte an: „Ich glaube schon, dass wir zwei Punkte verloren haben. Ich hoffe, die fehlen uns am Ende nicht. Chancen hatten wir genug.“



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Tatsächlich ließ der HSV gegen die gut aufspielenden und clever verteidigenden Gäste jede Menge Gelegenheiten liegen. Die besten: Mikelbrencis‘ Flanke tropfte auf die Latte (14.), Selke verzog mit links (31.), ehe Reis ihm den Kopfball klaute – und haarscharf das Tor verfehlte (33.). „Der muss drin sein“, stellte der Pechvogel fest.

Selke, Reis, Sahiti und Richter mit guten Chancen

Nach der Pause waren es Sahiti (48.) und zwei Mal der diesmal glücklose Torjäger Selke aus kurzer Distanz (49./82.). Zudem hatte Richter mit einem Lattentreffer Pech (78.). Auch die Hereinnahme des von den Fans stürmisch gefeierten Glatzel (82.) sorgte nicht mehr für das erlösende Tor.

Ludovit Reis vom HSV vergab im Heimspiel gegen Elversberg eine Top-Chance. WITTERS
Ludovit Reis vom HSV vergibt im Heimspiel gegen Elversberg eine Chance
Ludovit Reis vom HSV vergab im Heimspiel gegen Elversberg eine Top-Chance.

HSV-Trainer Polzin lobt Gegner Elversberg

Zur Wahrheit der Partie gehört aber auch, dass Elversberg ebenfalls mehrfach aussichtsreich scheiterte. Zunächst musste HSV-Keeper Heuer Fernandes bei einem Klärungsversuch von Mikelbrencis sein ganzes Können aufbieten (39.), später gegen Neubauer (41.). Auch Asllani (52.) und Fellbauer (58.) hätten für die Gäste treffen können. „Unter meiner Regie war das definitiv die schwerste Aufgabe, die wir hier zu Hause haben lösen müssen“, lobte HSV-Trainer Merlin Polzin den Gast.

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Und dennoch: Aufgrund der besonderen Konstellation dieses Spieltages schmerzt das Remis den HSV. Fast alle Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg treffen am Wochenende aufeinander, ein Sieg hätte die Distanz des HSV zu den Nichtaufstiegsplätzen weiter erhöht. Daniel Elfadli aber stellte trotzdem fest: „Die Köpfe sind oben. Wir sind nach wie vor Erster. Da gehören wir hin, jetzt ist Fokus auf der nächsten Woche.“

Dennis Hadzikadunic vom HSV verletzte sich im Heimspiel gegen Elversberg. WITTERS
Dennis Hadzikadunic vom HSV verletzte sich im Heimspiel gegen Elversberg
Dennis Hadzikadunic vom HSV verletzte sich im Heimspiel gegen Elversberg.

HSV-Profi Hadzikadunic verletzte sich an der Schulter

Während Elfadli diese Worte sprach, hatte Hadzikadunic noch immer Schmerzen. Nach 67 Minuten war der Bosnier unsanft auf die Schulter gefallen und wurde von Kapitän Schonlau ersetzt, der erstmals seit dem 16. Februar (1:1 in Regensburg) wieder zum Einsatz kam. Noch ist nicht klar, wie schwer es Hadzikadunic erwischt hat. „Wir müssen abwarten“, sagte Polzin.

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Der Trainer war es auch, der letztlich doch noch ein positives Fazit unter den Abend zog. „Selbst wenn wir nicht jedes Spiel gewinnen, soll es unheimlich schwer sein, uns zu schlagen“, stellte er fest. „Wir wissen, dass es noch ein sehr harter Weg ist.“ Er geht weiter, kommende Woche dann in Nürnberg (5. April).

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