HSV beklagt nach Sieg gegen Braunschweig schweren Verlust fürs Derby
Die Serie hält, immerhin das. Auch sein siebtes Saison-Heimspiel gewann der HSV und schloss zumindest für eine Nacht zu Spitzenreiter St. Pauli auf. Als Mutmacher vor dem Stadtderby diente das magere 2:1 (2:0) gegen Braunschweig aber nicht. Stattdessen schrammten die Profis von Trainer Tim Walter nur knapp an einer Blamage vorbei. Ärgerlich: Bakery Jatta sah kurz vorm Ende seine fünfte Gelbe Karte und wird gegen St. Pauli fehlen.
Am Ende überwog natürlich die Erleichterung darüber, dass sie es doch irgendwie geschafft hatten. Doch der Jubel auf dem Rasen und den Rängen hielt diesmal nur kurz an. Stattdessen fragten sich viele der 55.879 Fans, was sie mit dem anfangen sollten, was sie da gerade geboten bekommen hatten.
Die Festung hält. Sieben Heimsiege zum Start in eine Saison schaffte der HSV zuletzt 1986/87. Und dennoch: Die Art und Weise, wie der HSV gegen die vielleicht schlechteste Mannschaft der Liga wankte, gibt Grund zur Sorge. Da müssen am kommenden Freitag beim Stadtduell am Millerntor ein paar Schippen draufgelegt werden.
Zwei starke Minuten reichen dem HSV zur 2:0-Führung gegen Braunschweig
Genau genommen reichten dem HSV zwei starke Minuten, um die Partie auf seine Seite zu ziehen. Glatzel (18.) und Muheim (25.) vergaben noch gute Gelegenheiten, dann aber folgte der letztlich spielentscheidende Doppelpack. Zunächst köpfte Ramos eine Dompé-Flanke zur Führung ein (25.), wenige Sekunden später traf Pherai trocken per Flachschuss zum 2:0 (26.).
Da war der Drops schon gelutscht. Dachten zumindest alle und vielleicht auch der HSV, der sich auf seiner Führung ausruhte, statt weiterhin entschlossen nach vorn zu spielen. Die Folge: Kaufmann verkürzte sehenswert für die bis dahin erschreckend schwachen Gäste (62.).
Braunschweig im Abseits: HSV im VAR-Glück
Es hätte aus Hamburger Sicht noch deutlich schlimmer kommen können. Nachdem erneut Kaufmann zum vermeintlichen 2:2 abgestaubt hatte (74.), lag der Ball bereits wieder auf dem Anstoßpunkt, ehe der VAR eine vorausgegangene Abseitsstellung ahndete. Der Treffer wurde kassiert, Glück für den HSV!
Bitter wurde es dennoch. Jatta sah für sein Foul an Rittmüller Gelb (88.), fehlt im Stadtduell. Ein großer Verlust für Walters Team.
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Nachdem Königsdörffer und Glatzel (90.+6) das 3:1 liegen ließen, war Schluss. Ein dünner Sieg, doch der harte Kern der Fans schüttelte sich kurz und wusste dann, was nun gefragt ist: „Scheiß St. Pauli“ und „Derbysieg“ skandierten sie. Kommenden Freitag steht die sportliche Vormachtstellung in der Stadt auf dem Spiel.