Robert Glatzel wird gegen Elversberg für Davie Selke eingewechselt.

Arbeitsteilung im Volkspark – aber wie lange noch? Robert Glatzel (r.) wurde gegen Elversberg für Davie Selke eingewechselt. Foto: imago/Oliver Ruhnke

HSV-Diskussion: Wann dürfen Selke und Glatzel zusammen stürmen?

Kein HSV-Profi wurde gegen Elversberg von den Fans so gefeiert wie Robert Glatzel. Als der Torjäger in der 82. Minute eingewechselt wurde, brüllte der Anhang seinen Namen voller Inbrunst. Doch auch Glatzel konnte bei seinem Heim-Comeback nach langer Verletzungspause nicht das entscheidende Tor erzielen, letztlich blieb es beim 0:0. Hinterher wurde eifrig diskutiert: Wurde der 31-Jährige womöglich zu spät eingewechselt? Und ab wann stürmt er wieder zusammen mit Davie Selke?

Es ist eine Luxus-Situation, um die die Konkurrenz den HSV beneidet. Selke (mit 17 Treffern Führender der Zweitliga-Torschützenliste), Glatzel (in der Vorsaison Torschützenkönig) und Ransford Königsdörffer (elf Treffer). Drei Top-Stürmer, die den HSV gemeinsam in die Bundesliga schießen sollen. Und herausfordernde Entscheidungen, die vor Merlin Polzin liegen.

Der HSV hat drei Top-Angreifer für höchstens zwei Positionen

Der HSV-Trainer wird Woche für Woche neu entscheiden müssen, wem er das Vertrauen schenkt und wer auf der Bank sitzen wird. Gegen Elversberg begann Selke, Königsdörffer kam nach einer guten Stunde für Mittelfeldmann Adam Karabec. Erst kurz vorm Ende dann ersetzte Glatzel den leicht entkräfteten Selke. Den gewünschten Erfolg brachte das nicht, der 31-Jährige kam in keine gefährliche Situation.



MOPO

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • An die Waffen!? Wie junge Hamburger über die Wehrpflicht denken
  • Mein Leben mit dem Trump-Irrsinn: Eine Hamburgerin in Washington D.C.
  • Rahlstedterin nimmt 50 Kilo ab: Wie Sabine Jenß das geschafft hat
  • Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • 20 Seiten Sport: HSV-Trainer Polzin privat wie nie & St. Paulis Leader spricht Klartext
  • 20 Seiten Plan7: „Best of Musicals“ in der Neuen Flora, wie Alfons für die Demokratie kämpft & die besten Kultur-Events der Woche



Und nun? Klar ist, dass Selke im HSV-Angriff gesetzt bleibt. „Davie ist unser Anführer, auf dem Platz aber auch in der Kabine“, stellte Polzin fest und lässt keinen Zweifel daran, dass der 30-Jährige auch künftig erste Wahl sein wird. Alles andere wäre aufgrund der Torausbeute des Knipsers auch unverständlich. Das aber macht die Sache kompliziert. Soll auch Glatzel spielen, müsste Polzin von seinem bevorzugten 4-3-3-System abweichen und einen zentralen Mittelfeldspieler zu Gunsten eines 4-4-2 opfern.

Für HSV-Stürmer Königsdörffer ist die Situation am schwierigsten

Am härtesten ist die Angelegenheit für Königsdörffer. Schon diesmal blieb ihm trotz seines Doppelpacks zuvor in Magdeburg nur der Platz auf der Bank. „Besser als er es in Magdeburg getan hat, kann man eigentlich nicht spielen“, weiß Polzin. „Die Entscheidung ist dann für den Jungen vielleicht im ersten Moment auch nicht so einfach zu akzeptieren. Ich bin extrem stolz darauf, wie er damit umgegangen ist.“ Königsdörffers Problem: In der Spitze hat er Selke und Glatzel vor der Nase. Auf den Flügeln aber sind Emir Sahiti und Jean-Luc Dompé effektiver.

Gegen Elversberg zunächst nur auf der Bank: Ransford Königsdörffer WITTERS
Ransford Königsdörffer
Gegen Elversberg zunächst nur auf der Bank: Ransford Königsdörffer

Für Polzin wird die Entscheidungsfindung nun noch schwerer. Denn auch Glatzels Ansprüche steigen wöchentlich. Der 31-Jährige steht nach langer Verletzungspause von Woche zu Woche mehr im Saft und dürfte am Samstag in Nürnberg (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) bereits Kraft für eine Halbzeit haben. Spätestens danach gegen Braunschweig (11.4.) könnte er ein Startelfkandidat sein. Aber ist Polzin auch bereit, sein so erfolgreiches System (nur eine Niederlage in den vergangenen 15 Spielen) zu verändern?

Das könnte Sie auch interessieren: Vertragspoker um Selke: Zieht der HSV am Ende den Kürzeren?

Der Trainer weiß, dass ein besonderes Augenmerkt darauf liegt, wie er mit der Sturm-Thematik umgeht. Durchaus möglich, dass Polzin die Tage im kurzfristig angesetzten Mallorca-Trainingslager auch dazu nutzt, um am 4-4-2 zu feilen.

Die HSV-Profis wollen zusammenhalten, um endlich aufzusteigen

Genauso wichtig: Auf der Baleareninsel sollen die Profis nochmals auf das ganz große Ziel Aufstieg eingeschworen werden. Das gelang bereits im Winter-Trainingslager im türkischen Belek bestens, als die Profis einen Schwur ablegten, ihre persönlichen Interessen bis zum Saisonende hintenan zu stellen, um das Ziel nicht zu gefährden. Dieses Commitment soll zwingend auch in den verbleibenden sieben Saison-Wochen aufrecht erhalten werden.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test