HSV-Fans auf dem Weg nach Düsseldorf gestoppt – Vorwürfe gegen die Polizei
Diese Reise wird ein Teil der HSV-Fans ganz sicher nicht vergessen. Für mindestens 800 HSV-Fans – unter ihnen gewichtige Teile der Ultra-Szene – entwickelte sich der Trip nach Düsseldorf schon weit vor dem Anpfiff zu einem Fiasko.
Erst wurde ihr Zug in der Nähe von Bremen angehalten, dann reisten die frustrierten Anhänger komplett bedient in die Hansestadt zurück. Die Bundespolizei sieht sich Vorwürfen der Anhänger ausgesetzt.
Als Grund für den ungeplanten Zwischenstopp kursieren unterschiedliche Darstellungen. Augenzeugen berichteten, dass einer der Fahrgäste, der allerdings nicht der HSV-Anhängerschaft angehören soll, während der Fahrt ein Messer gezückt haben soll. Als Reaktion darauf soll ein anderer Passagier mit einem Feuerlöscher herumgesprüht haben. Daraufhin, so die Gerüchtelage, wurde der Zug in Kirchweyhe angehalten. Von den Passagieren wurden die Personalien aufgenommen.
Bitter: Viele HSV-Ultras müssen umdrehen
Da die Ultras aufgrund der erheblichen Verzögerung wohl erst im Verlauf der zweiten Hälfte das Stadion erreicht hätten, drehte der Großteil von ihnen schließlich um. Das sollte erhebliche Auswirkungen auf den Support aus den HSV-Fanblöcken in Düsseldorf haben. Zu allem Überfluss sorgte auch eine Vollsperrung auf der A2, die als eine der Anfahrtsstrecken diente, für große Probleme.
Die Partie in der Merkur-Spiel-Arena wurde um 13.30 Uhr angepfiffen (hier geht’s zum Liveticker). Eigentlich sollte der HSV vor Ort von mindestens 5200 Anhängern unterstützt werden. Nicht nur die Zahl der Anhänger reduzierte sich, auch die Art des Supports konnte nicht wie geplant ablaufen.
Die „Fanhilfe Nordtribüne“ beklagte sich via „X“ (vormals Twitter) über die Umstände des ungeplanten Zug-Stopps. „Durch diesen überzogenen Polizeieinsatz, der zur Einstellung des Zugverkehrs geführt hat, verpassen nicht nur die von der Maßnahme betroffenen Fans das Spiel, sondern voraussichtlich auch viele weitere HSV-Fans, die mit anderen Bahnen anreisen wollten“, so der Vorwurf an die Polizei.
Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion Bremen hatte es in dem Zug „eine Auseinandersetzung“ gegeben. Der Zug sei in Kirchweyhe gestoppt worden. Insgesamt habe der Einsatz drei Stunden gedauert.
Das sagt die Bundespolizei Bremen zu dem Vorfall
Laut Bundespoloizei hatte es einen Streit zwischen Fans und anderen Reisenden gegeben. Eine 23-jährige Frau habe eine Kopfverletzung sowie diverse Prellungen erlitten, ihr zwei Jahre älterer Begleiter eine aufgeplatzte Augenbraue. Der Mann hatte daraufhin mit einem Feuerlöscher gesprüht, um sich zu verteidigen.
Der Regionalexpress wurde laut der Mitteilung aufgrund der Beschädigungen am Bahnhof Kirchweyhe ausgesetzt. Die beiden Verletzten kamen demnach ins Krankenhaus.
Da nicht bekannt war, wer oder wie viele Personen an der Auseinandersetzung beteiligt waren und ob sich noch Beteiligte und Zeugen zu erkennen geben würden, seien die Identitäten der Reisenden aus dem betroffenen Reisewagen und die der HSV-Fans festgestellt worden, teilte die Bundespolizeiinspektion Bremen mit.