HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes klärt den Ball vor Lübecks Stürmer Herdi Bukusu
  • Lübecks Stürmer Herdi Bukusu (l.) überwand HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes in der ersten Hälfte per Elfmeter.
  • Foto: imago images/Fotostand

HSV-Fans feiern Heuer Fernandes mit Sprechchören: Wie entscheidet er sich?

Das Ergebnis hätte durchaus anders aussehen können, war am frühen Samstagabend aber auch gar nicht so wichtig. Das Testspiel zwischen dem VfB Lübeck und dem HSV, das der Zweitligist nach wackligen ersten 45 Minuten mit 5:2 für sich entscheiden konnte, war auch aus nicht-sportlichen Gründen besonders. Es ging um die Unterstützung einer Tafel, um Spenden und um Fan-Freundschaft. Die Anhänger beider Nordklubs sangen teilweise im Chor – und die des HSV feierten Daniel Heuer Fernandes gleich mehrfach mit Sprechchören.

Beim 12:0 gegen den TuS Neetze hatte Tom Mickel zwischen den Pfosten gestanden, beim 5:1 gegen Drochtersen/Assel durfte sich Matheo Raab über 90 Minuten beweisen. Einen Tag nach dem Gastspiel in Kehdingen war in Lübeck nun Heuer Fernandes an der Reihe. Torhüter-Chancengleichheit, könnte man sagen. Und wenn es nach vielen mitgereisten Fans geht, sollen alle Keeper Teil des HSV bleiben und mit in die kommende Saison gehen.

Heuer Fernandes beim HSV-Test in Lübeck in der Startelf

Schon vor dem Anpfiff des Testspiels in Lübeck, während des Aufwärmens, hallten „Heuer Fernandes, Heuer Fernandes“-Sprechchöre durch das von 10.093 Zuschauern besuchte Stadion an der Lohmühle. Während der 90 Minuten belustigten sich die befreundeten Fanszenen des VfB und des HSV unter anderem an einigen Chor-Gesängen gegen den gemeinsamen Feind FC St. Pauli. Und nach Spielende, als sich die HSV-Profis vor der Gästekurve versammelten, um sich für den Support zu bedanken, ertönte dann wieder: „Heeuuuueeer Fernandes.“


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Allzu oft eingreifen musste der Deutsch-Portugiese während der Partie nicht, obwohl seine Vorderleute vor allem in der ersten Halbzeit einen bisweilen unwürdigen Auftritt hinlegten. Vor dem 0:1 musste Heuer Fernandes mit ansehen, wie Jonas David den Ball verlor und foulte; beim fälligen Elfmeter – ausgeführt durch Herdi Bukusu – entschied sich der Torhüter schlicht für die falsche Ecke (28.). Gegen Manuel Farrona Pulido hielt Heuer Fernandes dann doppelt (30./45.1) – beim zweiten Mal allerdings parierte er das Leder vor die Füße des abstaubenden Morten Wahl. Nach dem Gegentreffer zum 0:2 war er dann kaum mehr gefordert.

HSV und Lübeck spielten auch für den guten Zweck

Heuer Fernandes hatte also kaum eine Chance, um sich auszuzeichnen, nachdem Coach Steffen Baumgart zuletzt Stammkeeper Matheo Raab das Vertrauen ausgesprochen hatte. Der 31-Jährige soll wie die anderen Wackel-Kandidaten noch nicht mit einem konkreten Wechselwunsch bei den HSV-Bossen vorstellig geworden sein, könnte aber noch mal ins Grübeln kommen, wenn sich an der Hackordnung im Tor bis zum Saisonstart nichts mehr ändern wird. Mindestens ein Testspiel dürfte Heuer Fernandes im Laufe der Vorbereitung noch bekommen, die Sprechchöre der Fans waren vorerst Balsam auf die Seele. Und sie passten zu diesem Samstagabend der guten Taten.

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Das Duell der beiden Nordklubs stand schließlich auch unter dem Vorzeichen der gemeinsamen Unterstützung der Tafelstiftung Schleswig-Holstein-Hamburg. Das Logo der Tafelstiftung war auf der Trikot-Brust der Lübecker abgebildet, ein Teil der Eintrittsgelder wurde in Absprache zwischen dem HSV und dem VfB an die Organisation gespendet. Außerdem hatten alle Zuschauer vor, während und nach dem Spiel die Möglichkeit, Pfandbecher für die Tafel zu spenden. Und beim Kauf jedes Fan-Schals der Sorte „Hanseatische Tradition“, der extra für die Partie angefertigt worden war, wanderte ein Euro als Spende an die Tafel.

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