HSV-Gala gegen Fürth, Spieler feiern Trainer: Jetzt MUSS Kuntz Ja zu Polzin sagen!
Am Sonntag soll sich entscheiden, ob Merlin Polzin auch in der Rückrunde Cheftrainer des HSV sein wird. Tatsächlich aber dürfte die Frage bereits vor dem Gesprächsgipfel des 34-Jährigen mit dem Vorstand geklärt sein: Mit dem 5:0 (3:0) gegen Greuther Fürth sammelten Polzin und seine Profis mehr als nur gute Argumente und sorgten für einen geglückten Jahresabschluss, der die Fans versöhnte.
Stefan Kuntz stand die Freude ins Gesicht geschrieben, wahrscheinlich hat man den Sportvorstand während seiner Zeit beim HSV noch niemals so strahlen sehen. Während die 54.786 Besucher im Volkspark die Mannschaft mit dem Evergreen „Super Hamburg, olé“ und stehenden Ovationen feierten, klatschte auch Kuntz im Takt. So sieht ein glücklicher Mann aus, der vermutlich wusste, dass ihm gerade eine schwere Entscheidung abgenommen wurde.
HSV-Sportvorstand Kuntz entscheidet über den Trainer
Soll Polzin den HSV in der Rückrunde zum Aufstieg führen? Oder will Kuntz doch einen anderen Trainer verpflichten? Eine Frage, die bis zuletzt offenblieb. Was aber könnte – ganz nüchtern betrachtet – noch gegen eine Festanstellung Polzins als Cheftrainer sprechen?
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Aus Sicht der Mannschaft jedenfalls nichts. „Ich bin zwar kein Sportvorstand“, ließ Angreifer Davie Selke wissen. Aber „von meiner Seite und von der Mannschaftsseite aus kann ich sagen: Wir wollen mit Merlin weitermachen.“ Das gelte auch für die Assistenten Loic Favé und Richard Krohn: „Die Jungs machen gute Arbeit.“ Auch Kollege Miro Muheim geht davon aus, dass Polzin Chef bleibt: „Er hat einen super Job gemacht, wir schätzen ihn alle sehr.“ Und Mittelfeldmann Jonas Meffert stelle klar: „Wir wollen ganz klar mit Merlin und seinem Team weitermachen.“
HSV-Trainer Polzin nimmt das Lob gelassen zur Kenntnis
Starke Worte. Der Hochgelobte selbst hielt sich allerdings trotz der vorangegangenen Gala zurück. „Natürlich freut mich das zu hören, weil es eine Bestätigung für das gesamte Trainerteam ist, wie wir die vergangenen Wochen gestaltet haben“, sagte Polzin. „Aber wir werden uns in aller Ruhe zusammensetzen. Es geht nicht darum, vorschnell Entscheidungen zu treffen.“
Es würde allerdings mehr als nur verwundern, wenn die sportliche Führung um Kuntz nach ihrer für den Sonntag vorgesehenen Analyse mit Polzin nicht zu der klaren Entscheidung kommen sollte, dass es gemeinsam weitergeht. Denn bessere Argumente als zum Jahresabschluss hätte der Trainer nicht liefern können. Wie ein Orkan fegten seine Profis über die Fürther hinweg und machten schnell kurzen Prozess.
Hadzikadunic traf nach 59 Sekunden zur HSV-Führung
Bereits nach 59 Sekunden köpfte Dennis Hadzikadunic eine Muheim-Ecke zur Führung ein. Selke erhöhte nach elf Minuten ebenfalls per Kopf auf 2:0, nur weitere zwei Minuten später schloss Adam Karabec mit links zum 3:0 ab. Ein Start, wie ihn sich die Fans wohl nicht mal in ihren kühnsten Träumen ausmalten.
Und sie wurden weiter verwöhnt, denn der entfesselte HSV ließ nicht locker. Mit seinem bereits zehnten Saisontor traf Selke nach dem Wechsel zum 4:0 (59.), ehe es so richtig emotional wurde. Als Youngster Otto Stange (17) einnetzte und damit seine Tor-Premiere feierte, gab es im Volkspark kein Halten mehr. Das i-Tüpfelchen auf einen in jeder Hinsicht großartigen Nachmittag.
Selke findet kritische Töne für die Hinrunde des HSV
Doch bei allem Jubel: Genauso oder zumindest so ähnlich soll es weitergehen, darin liegt die große Aufgabe für die Rückrunde. Unterm Strich sei die Ausbeute von 28 Punkten „für unsere Ansprüche zu wenig“, mahnte Selke und blickte nach vorn: „Wir haben alle ein Ziel. Das ist der Aufstieg.“
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Alles spricht dafür, dass der HSV dieses Ziel mit Polzin als Chef in Angriff nehmen wird. Acht Zähler holte der Trainer aus seinen vier Spielen, seit er Ende November Steffen Baumgart beerbte. Macht einen Schnitt von zwei Zählern pro Spiel. Kein anderer HSV-Coach war in Liga zwei erfolgreicher …