Sebastian Schonlau und Robert Glatzel stehen enttäuscht und mit den Händen in den Hüften vor der Nordtribüne
  • Sebastian Schonlau (l.), Robert Glatzel (r.) und Co. mussten sich am Samstagabend nach dem 0:1 gegen Kiel auch Pfiffe anhören.
  • Foto: WITTERS

„Hatte eine Brisanz“: HSV-Kapitän spricht Klartext – auch zu den Fan-Pfiffen

Deutliche Worte hatte Sebastian Schonlau schon am späten Samstagabend gefunden. „Wir durften das Spiel nicht verlieren, haben es aber“, hielt er nach der 0:1-Niederlage, die die Aufstiegshoffnungen des HSV auf ein Minimum schrumpfen ließ, fest. Und der Abwehrchef gestand, nachdem er und seine Kollegen sich auch Pfiffe hatten anhören mussten: „Mir tut es weh, die Kieler bei uns im Stadion jubeln zu sehen.“ Das müsse man erst mal verarbeiten. Steffen Baumgart war am Dienstag dann der erste HSV-Protagonist, der den Blick bei aller Niedergeschlagenheit wieder nach vorne richtete. Und am Mittwoch sprach nun wieder der Kapitän Klartext – und äußerte sich auch noch mal zu den Reaktionen der eigenen Anhänger nach dem Nordduell.

„Es gab keinen Austausch. Zumindest hatte ich jetzt keinen Austausch. Ob jemand anders einen hatte, weiß ich ehrlich gesagt nicht“, beantwortete Schonlau die Frage, ob es nach der Pleite gegen den Spitzenreiter („Ein brutaler Rückschlag“) und den anschließenden, vereinzelt zu hörenden Pfiffen in den vergangenen Tagen noch einmal Kontakt zwischen der Mannschaft und der aktiven Fan-Szene gegeben habe.

Schonlau hat Verständnis für die Reaktionen der HSV-Fans

„Aber wie ich es betont habe: Dass die Emotionalität nach so einem Spiel da ist, das ist ein Derby, vielleicht ein kleines Derby, aber ein Derby. Du verlierst das und es hatte auch so eine Brisanz“, weiß Schonlau. „Dass die Fans danach nicht gerade happy sind, egal wie die Leistung am Ende war, ist normal. Das müssen wir akzeptieren und können wir auch akzeptieren. Ich glaube, wir können damit umgehen.“

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Schonlau rechnet nicht damit, dass sich an der Unterstützung der Fans kurzfristig etwas ändert. Der Supporters Club hatte zu Wochenbeginn bereits versichert: „Die Niederlage tut noch weh, aber wir stehen zusammen und machen gemeinsam weiter für unseren Verein.“

Und Schonlau weiß: „Was die Vergangenheit aber immer gezeigt hat, ist, dass unsere Fans immer da sind. Wenn das Spiel wieder losgeht, werden sie uns unterstützen und helfen, wo sie können. Das brauchen wir auch – aber deswegen mache ich, was das angeht, mir keinen Kopf, dass die Fans gegen Braunschweig nicht vorhanden sein könnten.“

HSV-Kapitän Schonlau: „Unsere Fans sind immer da“

Schonlau sieht sich und seine Kollegen in der Pflicht, am Samstag (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) gegen die Eintracht zu siegen, um die Mini-Hoffnung auf den Aufstieg noch am Leben zu halten: „Am Ende ist es kein Hobby mehr, wir sind gefordert.“

Von einer Trotzreaktion möchte der Innenverteidiger nicht sprechen, er fordert aber: „Für uns geht es darum, eine gute Leistung zu bringen und drei Punkte zu holen. Das ist unser Anspruch. Ob es am Ende eine Trotzreaktion ist für uns, ist mir ehrlich gesagt völlig egal.“

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Die Ansage des Kapitäns, auch mit Blick auf die eigenen Fans, ist: „Unser Job ist, Fußball zu spielen und im Idealfall Punkte zu sammeln – vor allem aber, alles zu geben. Das haben unsere Fans verdient. Dass sie sehen, wir kämpfen weiter und hören nicht mit irgendwas auf.“

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