HSV-Kommentar: Walter wandelt auf schmalem Grat
Am Freitag nimmt er den elften Anlauf. HSV-Trainer Tim Walter braucht einen Sieg in Paderborn, es wäre erst sein vierter in Liga zwei. Ein so schlechtes Zwischenzeugnis hatte keiner seiner gescheiterten Vorgänger im Unterhaus.
Das Selbstbewusstsein des 45-Jährigen hat unter der dürftigen Bilanz aber nicht gelitten. Den holprigen Start erklärt er mit dem Umbruch im verjüngten Kader. „Man muss sehen: Was für Spieler habe ich im Kader? Wo kommen sie her? Welche Erfahrung haben sie?“ Das sagte Walter nun in der „Sport Bild“. Sätze, die als Seitenhieb auf seine Bosse interpretiert werden können.
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Dabei ist ein Teil der Wahrheit, dass der Trainer selbst mit Toni Leistner einen der erfahrensten Profis nicht mehr haben wollte. Bei der Entwicklung sei man auf dem richtigen Weg, betont Walter, der sich immer wieder an Ballbesitz- und Torschussstatistiken zu erfreuen scheint.
HSV ist extrem konteranfällig
Das Problem: Die bringen dem extrem konteranfälligen HSV keine Punkte ein. Das größere Problem: Walter zeigt – wie auf seinen vorherigen Stationen – keine erkennbaren Ansätze, sein extrem mutiges Spielsystem zu reformieren. Ein Interesse, die Taktik dem Gegner anzupassen, ist nicht erkennbar. Man kann das konsequent nennen – oder stur.